Bahnmuseum Jünkerath

Freundschaftsbesuch mit viel Information

Jünkerath/Lissendorf 26. Okt. 2024. In Vorbereitung für ihr geplantes Museum besuchten die Ahrtalbahnfreunde e. V. (ATBF) gemeinsam mit Teilnehmern aus Bonn das Eisenbahnmuseum in Jünkerath sowie das nahegelegene Stellwerksmuseum in Lissendorf. In Zusammenarbeit mit dem befreundeten Historischen Verein der Stadtwerke Bonn (HVSWB) nutzten sie zur Fahrt in die Eifel einen „Youngtimer“, den Mercedes-Niederflurstadbus 0405 N2 mit EZ 1998.

Zahlreiche Bahnliebhaber nahmen an der Besichtigungstour nach Jünkerath und Lissendorf teil. Für die Ahrtalbahnfreunde als künftige Museumsbetreiber an der Ahrtalbahn war der Austausch mit den Freunden in der Eifel besonders interessant.

Die Eifel zeigte sich bei der morgendlichen Fahrt über Landstraßen bis ins Kylltal im herbstlichen Sonnenlicht von der schönsten Seite. In Jünkerath wurden die Gruppe von Manfred Jehnen, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V., begrüßt. In einer Präsentation stellte er anschaulich die Geschichte und Ziele des Vereins dar: Das nahe des Bahnhofs gelegene Museum war – wie die Ahr auch – 2021 vom Starkregen mit nachfolgendem Jahrhunderthochwasser (der Kyll) betroffen und musste einige hundert Meter weiter neu aufgebaut werden, nunmehr sicher im 1. Stock eines Gebäudes in der Mühlenstraße. Die ATBF konnten sich davon überzeugen, das dies in hervorragender Art und Weise gelungen ist. Auf mehr als 100 m² beherbergt das Museum viele historische Exponate der zahlreichen Strecken in der Eifel, die in den letzten 80 Jahren weitgehend abgebaut wurden. Ausgestellt sind u. a. Signale, Uniformen, Fahrkartendrucker, Arbeitsgeräte für den Gleisbau, Lokschilder, Literatur und Modelle.

Wer erinnert sich noch? So sahen die Ticketschalter, inklusive hilfreicher Beratung, einst aus. Heute gibt es an vielen Haltepunkten und auch Bahnhöfen nur noch Automaten.

Besonderes Interesse fanden die zum Teil über 100 Jahre alten Pläne von Bahnhöfen und Strecken, die auch die umfangreiche Schieneninfrastruktur der Ahrtalbahn zeigen. Auf großen Monitoren werden zudem weitere Informationen über das Museum und die historische Eisenbahnwelt der Eifel gezeigt. Interessenten finden Informationen über dieses Museum im Internet unter www.eisenbahnmuseum-juenkerath.de.
Die Besichtigungstour führte anschließend über Birgel – wo das Mittagessen eingenommen wurde – nach Lissendorf. Dort haben rührige Bürgerinnen und Bürger im Förderverein Museumsstellwerk Lissendorf e.V. das denkmalgeschützte, aus dem Jahre 1912 stammende Stellwerk an der Nahtstelle der Strecken Köln-Trier und Dümpelfeld-Lissendorf übernommen. Der Verein möchte damit die Eisenbahngeschichte samt alter Technik erhalten und interessierten Besuchergruppen präsentieren. Vorsitzender Peter Schun empfing die Gäste aus Bonn und dem Ahrkreis und erläuterte die Geschichte des Vereins sowie die Stellwerkstechnik. Ähnliches haben auch die Ahrtalbahnfreunde vor, daher war gerade diese Anlage sehr von Interesse. Anschaulich erfährt man, mit welcher Technik schon vor mehr als 100 Jahren die Sicherheit des Zugverkehrs gewährleistet worden war. Auf diesen Grundlagen erfolgte die Weiterentwicklung der Stellwerke, die heute elektronisch arbeiten und digital gesteuert sind.

Die Zugsignale am Museumsstellwerk in Lissendorf sind noch funktionsfähig – in guter alter Technik mit manueller Bedienung.


„ Ziel erreicht!“, so das Resümee des Vorsitzenden der Ahrtalbahnfreunde, Ulrich Stumm. Die Erfahrungen beim Aufbau und der Organisation der zwei Museen brachten den Eisenbahnfreunden aus dem Ahrkreis wertvolle Hinweise und man vereinbarte weiterhin eine enge Zusammenarbeit vor allem bei Marketing und regionaler Werbung. Die Rückfahrt im historischen Bus der HVSWB bot dann die Möglichkeit, das Erlebte zu besprechen und weitere Pläne für das Ahrtalbahnmuseum zu schmieden. Fotos: ATBF, HVSWB, Text: Wolfgang Groß

Ahrtalbahnfreunde: Ehrenurkunde und Spenden zum Vereinsjubiläum

Mit einer Ehrenurkunde würdigte Landrätin Cornelia Weigand das Engagement des Vereins Ahrtalbahnfreunde e.V.; Vorsitzender Ulrich Stumm bedankte sich für diese Geste der Anerkennung im Namen aller Mitglieder. Foto: Görgler.
Edgar Steinborn, Organisator der Rundfahrt und Projektleiter Ahrtalbahnmuseum, hatte Ablauf und Zeitplan fest im Griff. Foto Görgler

8.6.2024 / Ahrtal. Im Rahmen ihres 25-jährigen Bestehens organisierten die Ahrtalbahnfreunde e.V. eine Rundfahrt zu markanten Stellen des Wiederaufbaus ab Walporzheim ahraufwärts bis zum Endpunkt der Bahnstrecke in Ahrbrück. Bestens geplant, wurden die zahlreichen Gäste umfassend über den Fortschritt der Arbeiten informiert. Eingebunden war die Veranstaltung in eine Feierstunde, bei der das Engagement des Vereins zur Verbesserung des Bahnverkehrs im Ahrtal anerkennend hervorgehoben wurde, insbesondere auch das Wirken seit der Flutktastrophe 2021. Dem entsprachen auch die herzlichen Grußworte von Landrätin Cornelia Weigand, ebenso von Rudi Frick als Vertreter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und im Rahmen eines umfangreichen Einblicks in den Bahnverkehr, die Laudatio von Thorsten Müller, Verbandsdirektor des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord). Eine besondere Würdigung erfuhren die Ahrtalbahnfreunde durch die VR Bank RheinAhrEifel sowie die Kreissparkasse Ahrweiler: In Verbindung mit der Gemeinnützigkeit des Vereins und der vorgehesehenen Einrichtung eines Ahrtalbahnmuseums überreichten Christian van de Loo (Filialleitung VR RheinAhrEifel eG Ahrweiler) und Dieter Zimmermann (Vorstandsvorsitzender Kreissparkasse Ahrweiler) jeweils eine stattliche Geldspende – eine hilfreiche finanzielle Basis für die geplanten Aktivitäten.

Zwei unterschiedliche, ausführliche Beiträge zur Veranstaltung sind in der Presse erschienen, die hier als PDF-Datei heruntergeladen werden können: Von Detlef Griesbach in RZ und GA, und von Willi Tempel in Blick Aktuell. JG

Großzügige Unterstützung für das geplante Ahrtalbahnmuseum: Christian van de Loo (ganz links, Filialleitung VR RheinAhrEifel eG Ahrweiler) und Dieter Zimmermann (2. von rechts, Vorstandsvorsitzender Kreissparkasse Ahrweiler) bei der Spendenübergabe im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung. Vereinsvorsitzender Uli Stumm (jeweils rechts) und Projektleiter Edgar Steinborn bedankten sich herzlich. Fotos: Görgler
Die Kreissparkasse Ahreiler überraschte die Ahrtalbahnfreunde mit dem Angebot, das kürzlich erworbene (stillgelegte) Bahnhofsgebäude im Erdgeschoß für ein Jahr probeweise mietfrei zu nutzen. Eine interessante, hilfreiche Alternative zum ebenfalls stillgelegten ehemaligen Stellwerk direkt am Bahnhof Ahrweiler, über das der Verein mit der Bahn verhandelt. Foto: U. Stumm
Gruppenfoto während der Rundfahrt längs der Ahrtalbahnstrecke, hier an der Baustelle in Dernau, wo neben Gleisbauarbeiten ein neuer Bahnhaltepunkt entsteht – zentraler als bisher am ehemaligen Bahnhof. Foto: Gottschalk

Museumsprojekt Ahrtalbahn: Vor Ort mit DB Netz AG

Der Betriebsraum im Stellwerk Ahrweiler: Bis Ende 2023 werden von hier aus noch die Signale gesteuert

25. Juli 2023 / Ahrweiler. Schon seit längerem verfolgt die Interessengemeinschaft Ahrtalbahnfreunde e. V. (kurz: IG) die Idee eines Eisenbahnmuseums. Einer der Schwerpunkte soll der Erhalt mechanischer Stellwerks- und Signaltechnik sein, wie sie in Ahrweiler noch bis Ende 2023 in Funktion ist und dann durch digitale Stellwerkstechnik ersetzt wird. Mehr Klarheit in die Planungen für das Eisenbahnmuseum hat für die IG eine Besprechung mit maßgeblichen Vertretern der DB Netz AG im Bahnhof Ahrweiler gebracht.
Deshalb war das Stellwerk im Bahnhof Ahrweiler auch der Treffpunkt für die Gruppe. Wolfgang Groß, Sprecher der Ahrtalbahnfreunde, erläuterte gemeinsam mit Edgar Steinborn, dem Projektsteuerer der Museumsaktivitäten das Vorhaben und die Voraussetzungen für ein Gelingen. Von der Deutschen Bahn AG bzw. der Bahntochter DB Netz AG waren gekommen Christian Sauer, Projektleiter für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn nach der Flutkatastrophe sowie Teilprojektleiter Jonas Haffmann, der Leiter der Investitionsplanung Dirk van Kaathoven sowie Mitarbeiter Abdullah Alsafi.

Stellwerk „pur“: Diese lange genutzte Technik soll im künftigen Ahrtalbahnmuseum auch für spätere Generationen erhalten bleiben

Derzeit geht es um die geeignete Räumlichkeit. Das Stellwerk in Ahrweiler wurde besichtigt, nachdem die DB Netz AG in Aussicht gestellt hatte, das Gebäude der den Ahrtalbahnfreunden für das Museumsprojekt zu überlassen. Benötigt würden dafür nicht nur das eigentliche Stellwerk mit den originalen Bedieneinrichtungen, sondern auch Nebenräume für eine Dokumentation der interessanten Geschichte der Eisenbahn im Ahrtal (deren Strecke ursprünglich über die Kreisgrenze hinaus bis nach Blankenheim) führte – beides ist in Ahrweiler vorhanden.
Nach Auskunft von Christian Sauer wird seitens der Bahn derzeit die Möglichkeit geprüft, die Immobilie nach Abstellen des mechanischen Stellwerks an den Verein zu vermieten, was diesem sehr entgegenkommen würde. Daneben geht es der IG nach Ausführungen des stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Stumm bei dem Treffen auch um die Sicherung von Exponaten wie Formsignale, Andreaskreuze, Handkurbeln für Bahnschranken und andere Objekte, die zur mechanischen Stellwerkstechnik gehören.

Das Gespräch verlief in offener und kooperativer Atmosphäre, Termine für die nächsten Schritte wurden vereinbart. IG-Vorsitzender Wolfgang Groß hob abschließend den schnellen und tatkräftigen Einsatz der Bahn beim Wiederaufbau der Strecke hervor, die bereits Ende 2025 – falls die Arbeiten weiterhin nach Plan verlaufen – wieder bis zum bisherigen Endhaltepunkt Ahrbrück in Betrieb genommen werden soll; inklusive zahlreicher Neubauten von Bahnbrücken, die wie die Gleisanlagen selber zum großen Teil von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 zerstört worden sind. Ahrtalbahnfreunde/Fotos: Jürgen Görgler

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Interessante Idee: Eisenbahnmuseum für den Kreis Ahrweiler

Ahrtalbahnfreunde informierten sich im Museumsbahnhof Rotenhain

Herzlicher Empfang, gelungener Austausch: Die IG Ahrtalbahnfreunde bei der Arbeitsgemeinschaft (ArGe) Mechanische Stellwerke e.V. in Rotenhain

22.04.2022. Bei der Flutkatastrophe 2021 wurde die Infrastruktur der Ahrtalbahn im Bereich Heimersheim und ab Walporzheim komplett zerstört. Während die Stellwerke in Kreuzberg und Dernau dabei auch betroffen waren, sind die Anlagen in Walporzheim, Ahrweiler, Bad Neuenahr und Bad Bodendorf noch in Betrieb, sie sollen aber schon Ende dieses Jahres durch ein modernes digitales Stellwerk ersetzt werden.
Bei diesen Stellwerken handelt es sich um sogenannte mechanische Stellwerksanlagen, deren technische Entwicklung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Die Technik dieser Anlagen sind die Grundlage für alle weiteren Stellwerksentwicklungen bis zum heutigen Tag.
Die IG Ahrtalbahnfreunde haben es sich zum Ziel gesetzt, eine dieser Stellwerksanlage zu Demonstrationszwecken als Museum zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So soll die Möglichkeit geboten werden, einen Einblick in die sicherungstechnischen Abläufe des Bahnbetriebs zu erhalten. Denkbar ist auch die Ausstellung ergänzender Exponate aus der Historie der Ahrtalbahn und auch die Möglichkeit, technische Einrichtungen selbst einmal auszuprobieren. Dazu gibt es in Deutschland schon einige Vorbilder, so u.a. in Glückstadt, Arnstadt und Lehrte. Auch an der Westerwaldbahn gibt es einen Verein, der solch ein Museum betreibt und weiter ausbaut. Die dort ansässige Arbeitsgemeinschaft (ArGe) Mechanische Stellwerke e.V. aus Rotenhain nahm vor kurzem Kontakt mit den Ahrtalbahnfreunden auf und erkundigte sich nach dem Bestand der hiesigen Stellwerksanlagen. Die Ahrtalbahnfreunde nahmen dies zum Anlass, sich einmal vor Ort in Rotenhain aus erster Hand über solch einen Museumsbetrieb zu informieren.

Das unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude in Rotenhain

Schon bei der Anfahrt in Limburg wurde die Gruppe aus dem Kreis Ahrweiler von einem aktiven Mitglied der ArGe in Empfang genommen und erfuhr auf der Weiterfahrt nach Rotenhain viel Wissenswertes und Interessantes zu den Eisenbahnen im Westerwald.
Das Vereinsdomizil der ArGe ist das heutige Bahnhofsgebäude, welches in den 60er Jahren als Ersatz für einen abgerissenen Vorgängerbau errichtet wurde. Es handelt sich um einen eingeschossigen kleinen Bau mit Flachdach, typisch im Stil der damaligen Zeit. Trotz der geringen Größe besitzt das Gebäude alles, was ein kleiner Landbahnhof benötigt: Warteraum, Dienstraum mit Fahrkartenausgabe, Stellwerk, Sozialraum, Toilette sowie ein Güterboden. Da es sich um den letzten Neubau der damaligen Deutscben Bundesbahn an einer Nebenstrecke handelt, steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Im Stellwerksraum ist ein mechanisches Stellwerk der Bauart „Einheit“ mit elektrischem Streckenblock der Bauart „TF 71“ eingebaut, dieses hat große Ähnlichkeit mit den Stellwerken der Ahrtalbahn. Da die beiden Einfahrsignale recht weit entfernt standen, weist die Hebelbank noch zwei Signalwinden zu deren Bedienung auf. Als Besonderheit konnte der Bahnhof durchgeschaltet werden.

Gut erhalten und gepflegt: Die Komponenten im ehemaligen Stellwerk

Das Stellwerk wurde 2018 außer Betrieb genommen, die Weichen ausgebaut. Der Verein konnte das Gebäude anschließend mit allen technischen Anlagen käuflich erwerben.
Die engagierten Vereinsmitglieder haben die Möglichkeit, alle betrieblichen Abläufe zur Durchführung von Zugfahrten an der Anlage anschaulich zu demonstrieren, die Signal- und Weichenhebel sowie die Blockeinrichtungen können bedient werden. In der Zukunft soll u.a. auch ein „Signalgarten“ im Freigelände errichtet werden, dessen Signale dann auch über die Hebelbank bedient werden können. Somit können Besucher die Stellwerkstechnik live erleben und nachvollziehen.

Wolfgang Groß überreicht einen Gruß von der Ahr

Neben der Stellwerksanlage sind in dem Museum eine große Sammlung von historischen Eisenbahnunterlagen, Verkaufseinrichtungen für Fahrausweise und weitere technische Ausrüstungsgegenstände zu besichtigen.
Mit einer Fülle von Informationen und angenehmer Gastfreundschaft der ArGe trat die Gruppe der IG Ahrtalbahnfreunde am späten Nachmittag die Rückfahrt an. Der Besuch in Rotenhain war für die Interessengemeinschaft ein Ansporn, die Planungen für ein ähnliches Museum im Kreis Ahrweiler voranzutreiben und zu verwirklichen.

Intererssante Informationen zum ehemaligen Bahnhof Rotenhain finden sich auch auf der Website der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz https://t1p.de/0vq2i sowie direkt bei der ArGe.
Text: WG, Fotos: Stumm/Ahrtalbahnfreunde

Museumsbahnhof Rotenhain

Herzlicher Empfang, gelungener Austausch: Die IG Ahrtalbahnfreunde bei der Arbeitsgemeinschaft (ArGe) Mechanische Stellwerke e.V. in Rotenhain

22.04.2022. Bei der Flutkatastrophe 2021 wurde die Infrastruktur der Ahrtalbahn im Bereich Heimersheim und ab Walporzheim komplett zerstört. Während die Stellwerke in Kreuzberg und Dernau dabei auch betroffen waren, sind die Anlagen in Walporzheim, Ahrweiler, Bad Neuenahr und Bad Bodendorf noch in Betrieb, sie sollen aber schon Ende dieses Jahres durch ein modernes digitales Stellwerk ersetzt werden.
Bei diesen Stellwerken handelt es sich um sogenannte mechanische Stellwerksanlagen, deren technische Entwicklung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Die Technik dieser Anlagen sind die Grundlage für alle weiteren Stellwerksentwicklungen bis zum heutigen Tag.
Die IG Ahrtalbahnfreunde haben es sich zum Ziel gesetzt, eine dieser Stellwerksanlage zu Demonstrationszwecken als Museum zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So soll die Möglichkeit geboten werden, einen Einblick in die sicherungstechnischen Abläufe des Bahnbetriebs zu erhalten. Denkbar ist auch die Ausstellung ergänzender Exponate aus der Historie der Ahrtalbahn und auch die Möglichkeit, technische Einrichtungen selbst einmal auszuprobieren. Dazu gibt es in Deutschland schon einige Vorbilder, so u.a. in Glückstadt, Arnstadt und Lehrte. Auch an der Westerwaldbahn gibt es einen Verein, der solch ein Museum betreibt und weiter ausbaut. Die dort ansässige Arbeitsgemeinschaft (ArGe) Mechanische Stellwerke e.V. aus Rotenhain nahm vor kurzem Kontakt mit den Ahrtalbahnfreunden auf und erkundigte sich nach dem Bestand der hiesigen Stellwerksanlagen. Die Ahrtalbahnfreunde nahmen dies zum Anlass, sich einmal vor Ort in Rotenhain aus erster Hand über solch einen Museumsbetrieb zu informieren.

Das unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude in Rotenhain

Schon bei der Anfahrt in Limburg wurde die Gruppe aus dem Kreis Ahrweiler von einem aktiven Mitglied der ArGe in Empfang genommen und erfuhr auf der Weiterfahrt nach Rotenhain viel Wissenswertes und Interessantes zu den Eisenbahnen im Westerwald.
Das Vereinsdomizil der ArGe ist das heutige Bahnhofsgebäude, welches in den 60er Jahren als Ersatz für einen abgerissenen Vorgängerbau errichtet wurde. Es handelt sich um einen eingeschossigen kleinen Bau mit Flachdach, typisch im Stil der damaligen Zeit. Trotz der geringen Größe besitzt das Gebäude alles, was ein kleiner Landbahnhof benötigt: Warteraum, Dienstraum mit Fahrkartenausgabe, Stellwerk, Sozialraum, Toilette sowie ein Güterboden. Da es sich um den letzten Neubau der damaligen Deutscben Bundesbahn an einer Nebenstrecke handelt, steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Im Stellwerksraum ist ein mechanisches Stellwerk der Bauart „Einheit“ mit elektrischem Streckenblock der Bauart „TF 71“ eingebaut, dieses hat große Ähnlichkeit mit den Stellwerken der Ahrtalbahn. Da die beiden Einfahrsignale recht weit entfernt standen, weist die Hebelbank noch zwei Signalwinden zu deren Bedienung auf. Als Besonderheit konnte der Bahnhof durchgeschaltet werden.

Gut erhalten und gepflegt: Die Komponenten im ehemaligen Stellwerk

Das Stellwerk wurde 2018 außer Betrieb genommen, die Weichen ausgebaut. Der Verein konnte das Gebäude anschließend mit allen technischen Anlagen käuflich erwerben.
Die engagierten Vereinsmitglieder haben die Möglichkeit, alle betrieblichen Abläufe zur Durchführung von Zugfahrten an der Anlage anschaulich zu demonstrieren, die Signal- und Weichenhebel sowie die Blockeinrichtungen können bedient werden. In der Zukunft soll u.a. auch ein „Signalgarten“ im Freigelände errichtet werden, dessen Signale dann auch über die Hebelbank bedient werden können. Somit können Besucher die Stellwerkstechnik live erleben und nachvollziehen.

Wolfgang Groß überreicht einen Gruß von der Ahr

Neben der Stellwerksanlage sind in dem Museum eine große Sammlung von historischen Eisenbahnunterlagen, Verkaufseinrichtungen für Fahrausweise und weitere technische Ausrüstungsgegenstände zu besichtigen.
Mit einer Fülle von Informationen und angenehmer Gastfreundschaft der ArGe trat die Gruppe der IG Ahrtalbahnfreunde am späten Nachmittag die Rückfahrt an. Der Besuch in Rotenhain war für die Interessengemeinschaft ein Ansporn, die Planungen für ein ähnliches Museum im Kreis Ahrweiler voranzutreiben und zu verwirklichen.

Intererssante Informationen zum ehemaligen Bahnhof Rotenhain finden sich auch auf der Website der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz https://t1p.de/0vq2i sowie direkt bei der ArGe. Text: Wolfgang Groß, Fotos: Ulrich Stumm/Ahrtalbahnfreunde

Mitgliedsantrag und Satzung als Download in der Rubrik Über uns

Interesse an Webdesign und Multimedia?

April 2024. Wir wollen unsere Online-Darstellung optimieren bzw. ausbauen. Daher suchen wir ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Interesse an der Gestaltung von Websites haben. Gerne würden wir auch junge Menschen in unserem Umfeld begrüßen, zumal wir uns sukzessive mit Social-Media beschäftigen, dabei aktiv auf Youtube und Instagram sind. Besonders interessant: Unsere fortgeschrittenen Pläne für ein Ahrtalbahnmuseum, dass wir voraussichtlich im ehemaligen Stellwerk direkt am Ahrweiler Bahnhof einrichten und betreiben wollen. Nähere Informationen über die Kontaktdaten im Impressum.

Youtube-Kanal und Instagram

02-2024. Neuer Youtube-Kanal für Ahrtalbahnfreunde! Hier sind ab sofort alle Videos zu sehen, die seit 2023 von Edgar Steinborn aufgenommen worden sind. Die Serie wird auch künftig fortgesetzt, so dass sich der Ablauf der Arbeiten längs der Bahnstrecke insgesamt nachvollziehen lässt. Darüber hinaus sind wir jetzt auch auf Instagram aktiv und berichten dort in kurz kommentierten Fotos über die Ahrtalbahn und die Aktivitäten unseres Vereins.

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