Nach 5 Monaten Generalsanierung: DB nimmt Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim wieder in Betrieb

Strecke ab heute Abend wieder für den Zugverkehr freigegeben  Regulärer Betrieb auf allen S-Bahn- und Regionalverkehrslinien früher möglich als zunächst vorgesehen • Erneuerte Infrastruktur sorgt für stabilen Betrieb  Positive Bilanz zu Umleitungskonzept und Ersatzverkehr

Berlin, 14. Dezember 2024. Die Deutsche Bahn (DB) hat die erste Generalsanierung im hochbelasteten Schienennetz erfolgreich abgeschlossen: Ab heute Abend, 23 Uhr, fahren wieder Züge über die Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. DB-Vorstandschef Richard Lutz und Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie Vertreter:innen der Länder Baden-Württemberg und Hessen geben die Strecke bei einer Abschlussveranstaltung in Gernsheim am Mittag symbolisch wieder frei. Auf der rund 70 Kilometer langen Strecke haben rund 800 Mitarbeitende der DB und der beteiligten Bauunternehmen seit 15. Juli die störanfällige und überalterte Infrastruktur nahezu komplett erneuert. Umleiter- und Ersatzverkehre brachten Kund:innen des Personen- und Güterverkehrs in den fünf Monaten weiterhin verlässlich an ihr Ziel.

Die Sanierung der Infrastruktur ist die Voraussetzung für die Verbesserung der betrieblichen Lage und damit für eine höhere Kundenzufriedenheit. Durch die Sanierung sollen die betrieblichen Störungen auf einer der meistbefahrenen Strecken in Deutschland um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Damit ist die Generalsanierung eine der zentralen Säulen des Sanierungsprogramms S3, das der Konzern im September verabschiedet hat.

DB-Chef Dr. Richard Lutz: „Der Abschluss der ersten Generalsanierung ist ein wichtiger Schritt für die strukturelle Sanierung unserer Infrastruktur. Innerhalb von nur fünf Monaten haben wir in einer starken Teamleistung gemeinsam mit unseren Baupartnern und getragen von einem bis dato nie dagewesenen politischen Willen die störanfällige Riedbahn komplett saniert. Neue Gleise, Weichen, Signale und Stellwerkstechnik sorgen auf dieser hochbelasteten Strecke künftig für einen stabilen Betrieb. Reisende profitieren von modernen und attraktiven Zukunftsbahnhöfen. Nur indem wir die zu alte, zu störanfällige und zu volle Infrastruktur sanieren, können wir die betriebliche Lage bei der DB verbessern und die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Konzerns langfristig sicherstellen.“ 
 
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Das Riedbahn-Team hat mit dieser Baustelle gezeigt, dass die Deutsche Bahn dem Anspruch gerecht werden kann, den die Bürgerinnen und Bürger an sie haben. Darauf können alle Beteiligten stolz sein. Dank des innovativen Ansatzes der Generalsanierung ist hier in kürzester Zeit eine Rekordsumme verbaut worden. Das neue Bahnsanierungskonzept funktioniert. Damit befinden wir uns auf dem Weg zu einer pünktlichen und zuverlässigen Eisenbahn. Auch wenn sich die noch anstehenden Korridore immer wieder voneinander unterscheiden, wird es mit dieser Herangehensweise gelingen, unser Bestandsnetz in kürzester Zeit in einen modernen Zustand zu versetzen.“
 
Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium von Baden-Württemberg: „Mit der Riedbahn ist nun die erste von über 40 geplanten Generalsanierungen im Wesentlichen erfolgreich abgeschlossen. Ein Großteil des Weges liegt also noch vor uns. Ich hoffe, dass die von der DB versprochenen Verbesserungen bei der Pünktlichkeit und Qualität eintreten. Wir und unsere Fahrgäste erwarten auch, dass der Regionalverkehr bald wieder komplett planmäßig über diese Strecke rollt und dass die Riedbahn dann in den kommenden Jahren frei von längeren Baustellen ist. Ebenso rechne ich damit, dass die DB die gewonnenen Erkenntnisse für die Organisation eines erfolgreichen Ersatzverkehrs auf die kommenden Generalsanierungen überträgt.“

Umut Sönmez, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum: „Die Riedbahn ist eine der wichtigsten Hauptschlagadern des Bahnverkehrs in Hessen. Dass sie nach den Entbehrungen während der Sanierungszeit dieser bundeseigenen Infrastruktur nun wieder für den Bahnbetrieb zur Verfügung steht, ist besonders auch für unser Bundesland ein Grund zu großer Freude. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang auch die verbesserte Ausstattung der Bahnhöfe und der dringend erforderliche verbesserte Schallschutz. Auch nach der Sanierung wird die Riedbahn jedoch eine der höchstbelasteten Strecken im deutschen Eisenbahnnetz bleiben. Deshalb brauchen wir hier – wie auch an anderen Stellen im Netz – neben der Sanierung auch die schnelle Weiterführung der Planung der Ausbauprojekte, wie z. B. der Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim.“

Im Rahmen der Generalsanierung hat die DB in sehr guter Zusammenarbeit mit den Baupartnern auf der Riedbahn ein enormes Bauprogramm umgesetzt – in nur fünf Monaten Generalsanierung mehr als viermal so viel Bauvolumen wie bei vergleichbaren Großprojekten und unter dem rollenden Rad in der Vergangenheit. Seit dem Start der Riedbahn-Sanierung haben bis zu 800 Kolleginnen und Kollegen der DB sowie der beteiligten Bauunternehmen insgesamt 111 Kilometer Gleise, 152 Weichen, 619 Signale, fast 16 Kilometer Schallschutzwände, 130 Kilometer Fahrdraht, 383 Oberleitungsmasten und acht Bahnsteige erneuert. Neben neuer Stellwerkstechnik wird auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim künftig auch das neue europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS zum Einsatz kommen. Die Inbetriebnahme erfolgt in Stufen. Dabei geht ETCS zunächst auf dem Streckenabschnitt von Mannheim-Waldhof nach Biblis in Betrieb. Alle weiteren Abschnitte folgen im zweiten Quartal 2025. Personen- und Güterverkehr sind davon nicht beeinträchtigt.
 
Darüber hinaus wurden 20 Stationen entlang der Riedbahn modernisiert und aufgewertet. Je nach Zustand des Bahnhofs hat die DB verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um das Erlebnis der Reisenden am Bahnhof und im Bahnhofsumfeld zu verbessern. Dazu gehören unter anderem moderne Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, verständliche Wegeleitsysteme, die durchgängige Ausstattung mit Rampen, Beleuchtung, Treppeneinhausungen sowie die Herstellung der Barrierefreiheit. In Zusammenarbeit mit den Kommunen sorgt die DB auch für verbesserte Anschlussmobilität und attraktivere Bahnhofsvorplätze.
 
Positive Bilanz zum Verkehrskonzept

Zum Abschluss der Bauarbeiten zieht die DB auch eine positive Bilanz zum Verkehrskonzept. Rund zwei Drittel der Fernverkehre sowie die Güterzüge verkehrten in den vergangenen fünf Monaten auf Umleitungsstrecken und waren überdurchschnittlich pünktlich unterwegs. Zwischen dem 15. Juli und 8. Dezember legten rund 20.000 Fernverkehrszüge auf den Umleitungsstrecken über 1,5 Millionen Kilometer mit einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von 73 Prozent zurück.

Auch Unternehmen mit Gleisanschluss konnten zuverlässig beliefert werden. Seit Beginn der Riedbahn-Generalsanierung hat allein DB Cargo 8.000 Züge über die Umleitungsstrecken gefahren und rund 400 Bedienfahrten für Unternehmen mit Gleisanschluss durchgeführt. Außerdem übernahm DB Cargo einen Teil der Materialversorgung für die Baustelle und lieferte mehr als 43.000 Tonnen Schotter an.

Im Regionalverkehr hat die DB einen umfangreichen Ersatzverkehr mit 150 modernen Bussen auf die Straße gebracht. Seit Mitte Juli haben diese rund sechs Millionen Kilometer zurückgelegt und täglich bis zu 16.000 Fahrgäste pünktlich und zuverlässig an ihr Ziel gebracht. Neun von zehn Reisenden sind mit dem Ersatzverkehr dem klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr treu geblieben und nicht auf Auto oder Motorrad umgestiegen, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage. 89 Prozent der Befragten gaben ihrer Fahrt im Ersatzbus die Schulnote eins oder zwei.
 
Im Ersatzverkehr an der Riedbahn hat die DB ihre Fahrgäste zum ersten Mal in Echtzeit im DB Navigator sowie auf Infostelen an den Haltestellen über die Abfahrtszeiten und Standorte der Busse informiert. Zudem konnten sich Reisende erstmals per Augmented Reality auf ihrem Smartphone virtuell zu den Haltestellen des Ersatzverkehrs leiten lassen. Auch im Recruiting ist die DB erfolgreich neue Wege gegangen: Viele der 400 europaweit angeworbenen Busfahrer:innen fahren auch in Zukunft für die DB in Linien- und Ersatzverkehren in ganz Deutschland. Alle 150 Busse sind weiter im Einsatz und sorgen für ein stabiles und verlässliches Angebot. 

Zuverlässiges Angebot zum Fahrplanwechsel

Die DB hat sich entschieden, mit einem robusten Verkehrskonzept in die Inbetriebnahme zu starten. Im Fernverkehr werden sämtliche Züge nach Fahrplan über die Riedbahn fahren, im Regionalverkehr die nachfragestarken Linien RE70 Frankfurt/Main–Mannheim und die S7 Frankfurt/Main–Riedstadt Goddelau. In Summe können damit ab dem 15. Dezember im Fern- und Regionalverkehr wieder mehr als 95 Prozent der Kund:innen die Züge auf der Riedbahn nutzen.
 
Auf wenigen Abschnitten im Regionalverkehr unterstützt anfangs ein Ersatzverkehr mit Bussen das Verkehrskonzept. So wird die S8/S9 zwischen Biblis/Groß-Rohrheim und Mannheim bis einschließlich 23. Dezember weiterhin durch die Buslinie S91 ersetzt. Auf den Regionalbahnlinien RB 62 Worms–Biblis sowie RB 63 Worms–Bensheim verkehren die aktuellen Ersatzverkehre ebenfalls weiter. Ab dem 24. Dezember – und damit früher als zunächst vorgesehen – können sämtliche Regional- und S-Bahn-Züge wieder regulär fahren. Der Güterverkehr wird bis zum 23. Dezember in Schritten hochgefahren, die Versorgung der Unternehmen an der Strecke läuft bereits direkt über die neuen Gleise.
 
Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt Riedbahn fließen in die Planung der weiteren Generalsanierungen im hochbelasteten Schienennetz ein. Im kommenden Jahr stehen die gebündelte Erneuerung und Modernisierung der Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen an. Damit werden eine der wichtigsten Städte-Direktverbindungen sowie eine bedeutende Magistrale für den europäischen Güterverkehr leistungsfähiger und weniger störanfällig. 

Unter dem Titel „Bahnsinn Riedbahn – Eine deutsche Baustelle“ werden auf YouTube interessante Dokumentationen gezeigt.

Text und Grafik: Pressestelle Deutsche Bahn AG

Vereinsfahrten

Sonderzug nach Berlin am historischen Datum

Beliebte Sammlerstücke: Der Verein „Baureihe E10“ als Veranstalter hatte vorgesorgt und bot zur Erinnerung an die Fahrt die passenden Zugschilder an. Foto: Görgler

9. November 2024. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin – und das aus einem historisch begründeten Anlass. So eingestimmt begaben sich rund 30 Mitglieder und Freunde des Vereins Ahrtalbahnfreunde e.V. am 9. November mit einem historischen Sonderzug in die deutsche Hauptstadt. Dort wurde der 35. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer 1989 gefeiert. Deshalb trug der vom Verein „Baureihe E10“ und dem DB-Museum Koblenz eingesetzte Sonderzug auch den Namen „Brandenburger Tor“.

Einfahrt frühmorgens in den Bahnhof von Remagen: Die 1974 in Betrieb genommen Schnellzug-Elektrolokomotive 103245-7 an der Spitze des historischen Intercity-Zuges. Die über Jahrzehnte bewährt E-Lok erreichte mitunter Tempo 200. Foto: Görgler
Gut gefahren: Sechs Minuten früher als im Fahrplan angekündigt erreichte der Sonderzug Berlin … von Eisenbahnfeunden (unten) bereits sehnsüchtig erwartet. Fotos: Görgler


Eine Tagesfahrt von Remagen nach Berlin heißt für alle Teilnehmenden früh aufzustehen. Um 5:35 Uhr verließ der aus Intercity-Waggons aus den 1970er Jahren bestehende Zug Remagen. An der Spitze fuhr die legendäre Lok der Baureihe E 103. Waggons und Lok gehören dem DB-Museum in Koblenz. Schon entlang der Strecke fand der Zug hohe Aufmerksamkeit, als zahlreiche Eisenbahnfans fotografierten. Die 30köpfige Zugbegleitung unter der Regie des Baureihe E10-Vereinsvorsitzenden Martin Rese hatte alle Händen voll tun mit der Bewirtung ihrer Fahrgäste. Dabei begann die Fahrt gleich mit einer schlechten Nachricht: Die zur Abfahrt in Koblenz bestellten 800 Brötchen waren ausgeblieben, so dass Unterstützer unter den Fahrgästen an verschiedenen Haltebahnhöfen Brötchen besorgen mussten.

Kompetente Führung: Dr. Richard Volk (Mitte) wußte anschaulich über Bauwerke und die interessante Geschichte Berlins zu erzählen. Foto: Görgler
Gruppenbild vor dem hl. Georg mit Drachen, zwischen Spree und Zille-Museum gelegen. Das gelungene Foto machte für die Bahnfreunde aus dem Ahrtal eine Touristin aus dem Rheinland

„F 337/337 Brandenburger Tor“ erreichte Berlin Hauptbahnhof überpünktlich – sechs Minuten früher als geplant! Dort erwartete der frühere Sinziger Dr. Richard Volk die Gruppe zu einer spannenden Führung durch das Berliner Zentrum und die Geschichte der Stadt. Schon vor der Mauer, um die es an diesem Tag ging, gab es in Berlin zwei andere Mauern – eine als typische Stadtmauer im Mittelalter errichtet und eine erweiterte in der Barockzeit, mit dem Brandenburger Tor (um 1790) als letztes der ehemaligen 18 Stadttore.
Volk beschrieb am Bahnhof Warschauer Straße die heutige Bedeutung der zentralen Stadtbezirke Friedrichshain (früher Osten) und Kreuzberg (früher Westen), präsentierte die „East Side Gallery“ an einer Mauerrückseite und erzählte von den alten Städten Berlin und Cölln (gegründet von Kölnern). Er zeigte das älteste erhaltene Gebäude von Berlin (Klosterruine von 1250) und mit der Nikolaikirche die älteste Kirche der Stadt.

Rund um das Brandeburger Tor fanden zum Gedenktag verschiedene Aktionen statt. Foto: Görgler

Passend zum Gedenktag des Mauerfalls, der seinerzeit das Ende der DDR einläutete, richtete Volk den Blick auf ablesbare Spuren von Politik und Architektur der DDR. Vorbei am Brandenburger Tor, das wegen des Festbetriebs nicht unmittelbar erreichbar war, kam die Gruppe zurück zum Hauptbahnhof. Ulli Stumm und Matthias Röcke vom Vorstand der Ahrtalbahnfreunde dankten Volk für die hochspannende Führung. Dank galt ebenso Vorstandsmitglied Edgar Steinborn, dessen systematische und kleinteilige Planung den ungewöhnlichen, erlebnisreichen Tagesausflug überhaupt ermöglicht hatte. Text: Matthias Röcke

Bildergalerie (Motive anklicken), Fotos Görgler, Röcke

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Ankündigung: Sonderfahrt mit 50 Jahre altem Schnellzug nach Berlin

Rückblick: Bereits 2023 startete ein Sonderzug des Vereins „Baureihe E10 e.V“ ab Remagen, Ziel war der Weihnachtsmarkt in Erfurt. Stark vertreten waren dabei auch die Ahrtalbahnfreunde, die im kommenden November nach Berlin wieder mit dabei sein werden. Foto: ATBF

Juni 2024 / Remagen / Berlin. In der Nacht zum 9. November 1989 kam es in Berlin mit der Gewährung der Reisefreiheit für die DDR-Bürger zum bedeutendsten historischen Ereignis der deutschen Nachkriegsgeschichte: Dem Mauerfall. Anlässlich der Würdigung dieses Ereignisses hat sich der in Köln ansässige Verein Baureihe E10 e.V. entschieden, am 9. November 2024 den Sonderzug „Brandenburger Tor“ nach Berlin einzusetzen. Der Zug wird gegen Mittag zu den Feierlichkeiten in der Hauptstadt ankommen. Zahlreichen Open-Air-Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen ergänzen die offiziellen Feier.
Ein spezieller Reiz dieser Fahrt liegt auch darin, dass sie mit originalem Wagenmaterial aus der Zeit vor dem Mauerfall durchgeführt wird – nun aber ohne die seinerzeit obligatorischen Grenzaufenthalte mit Passkontrolle in den Grenzbahnhöfen. Dort wurden die Transitzüge nach Westberlin von DDR-Grenzsoldaten auch nach versteckten Flüchtlingen aus der DDR durchsucht, etwa mit Hilfe von Suchhunden unter den Waggons oder das Ausleuchten von Hohlräumen in den Dächern.
Neben den Feierlichkeiten an vielen Orten in der Stadt hat Berlin auch sonst viel zu bieten: Das Brandenburger Tor mit dem neu gestalteten Pariser Platz und der Prachtstraße „Unter den Linden“, den Reichstag, die Siegessäule, den Alexanderplatz mit Fernsehturm, den Checkpoint Charlie sowie diverse Gedenkstätten zum ehemaligen Mauerverlauf wie der weltbekannten East-Side Gallery am Ostbahnhof.
Der Sonderzug „Brandenburger Tor“ des Vereins „Baureihe E10 e.V.“ bietet die ideale Anreisemöglichkeit zu den Feierlichkeiten „35 Jahre Mauerfall“ in Berlin. Er startet gegen 06:00 Uhr in Remagen und hält an den Zustiegsbahnhöfen Bonn Hbf (Abfahrt ca. 06:30 Uhr), Köln Hbf, Düsseldorf Hbf, Duisburg Hbf, Essen Hbf, Bochum Hbf und Dortmund Hbf. Von dort führt die Fahrt ohne Halt über Hannover und Oebisfelde zu den Zielbahnhöfen Berlin Hbf und Berlin Ostbahnhof.
Die Rückfahrt erfolgt etwa gegen 18:30 Uhr ab Berlin Ostbahnhof. In den Wagen der 1. Klasse, welche auch im legendären TEE zum Einsatz kamen, reisen die Fahrgäste komfortabel in sehr bequemen Sitzen mit viel Beinfreiheit. Die Wagen der 2. Klasse bestehen aus klassischen Abteilwagen wie sie vor 40 Jahren allgegenwärtig waren. Auf dem gesamten Laufweg wird der Sonderzug von einer E-Lok der Baureihe 103 gezogen, die ab Mitte der 70er Jahren als Star der Deutschen Bundesbahn – wie heute der ICE – auf fast jedem DB-Werbeplakat zu finden war.
Der Baureihe E10 e.V. ist ein gemeinnütziger, inzwischen über 80 Mitglieder zählender Verein mit Sitz in Köln, der im Jahr 2007 gegründet wurde. In erster Linie engagiert er sich für den Erhalt der Elektrolokomotive der Baureihe 110 aus den 50er Jahren. Hier stehen die Sicherung, Aufarbeitung und Präsentation der im DB-Museum in Koblenz-Lützel untergestellten Vereinslokomotiven 110 152 und 110 300 im Fokus. Neben den Arbeiten an den Vereinslokomotiven befasst sich der Verein mit der Sammlung und Archivierung von Daten, Fakten, Fotos und Dokumenten über die 411 Serien- und die fünf Vorserienlokomotiven dieser Baureihe.
Im letzten Jahr hat der Verein mit der Durchführung seines ersten Sonderzuges zum Erfurter Weihnachtsmarkt Neuland betreten und war von der Resonanz positiv überrascht. Mit der Fahrt nach Berlin möchte er nun in diesem Jahr an den Erfolg anknüpfen. Der Erlös der Fahrt kommt zu 100 % den Lokomotiven und der Vereinsarbeit zugute!
Fahrkarten: Die Fahrpreise betragen für Hin- und Rückfahrt in der 1. Klasse 115 Euro und in der 2. Klasse 85 Euro, Kinder von 6-14 zahlen in der 1. Klasse 79 Euro bzw. in der 2. Klasse 49 Euro. Im Fahrpreis ist die Platzreservierung und Reiseleitung inbegriffen.
Weiter Informationen, auch zur Buchung der Fahrkarten:
Internet: www.e10ev.de/sonderzug/
Email: kontakt@e10ev.de
Postanschrift: Baureihe E10 e. V., Pappelweg 22, 51503 Rösrath. EB

Trans Regio: Künftig mehr Komfort

Von links: Michael Heilmann (Verbandsdirektor ZÖPNV Rheinland-Pfalz Süd), Bernhard Holzer (Managing Director Alpha Trains), Henrik Behrens (Geschäftsführer Trans Regio), Sven Kleine (Prokurist go.Rheinland), Thorsten Müller (Verbandsdirektor SPNV-Nord). Foto: Trans Regio

23.11.2023. Koblenz/Kaiserslautern/Köln. Fahrgäste, die mit der MittelrheinBahn unterwegs sind, erwartet künftig mehr Komfort auf ihren Reisen. Die Fahrzeuge, die auf der Regionalbahnlinie (RB) 26 zwischen Köln, Koblenz und Mainz eingesetzt werden, werden sukzessive einem Re-Design unterzogen. Im Rahmen dieser Modernisierung erhalten die Züge des Typs „Desiro Mainline“ („Desiro ML“) des Herstellers Siemens Mobility WLAN, weitere Steckdosen an vielen Sitzplätzen und größere Sitzabstände sowie zum Teil angepasste Sitzlandschaften.

Basis der Fahrzeug-Modernisierung ist der zum 10. Dezember 2023 startende neue Verkehrsvertrag, den die beteiligten SPNV-Aufgabenträger Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord), Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV-Süd) und Zweckverband go.Rheinland ausgeschrieben hatten. Nach dem entsprechenden Vergabeverfahren wird der bisherige Betreiber der MittelrheinBahn, Trans Regio, auch weiterhin den Betrieb auf der linksrheinischen Strecke Köln – Mainz verantworten.

Anlässlich des bevorstehenden Starts des neuen Verkehrsvertrags hatten Trans Regio und die drei beteiligten SPNV-Aufgabenträger für heute ins Betriebswerk von Trans Regio in Koblenz-Moselweiß eingeladen. Rund 50 Vertreter*innen aus Politik, Verbänden und der am Projekt beteiligten Unternehmen waren der Einladung gefolgt und konnten in Moselweiß das erste modernisierte Fahrzeug in Augenschein nehmen. An vier Erklärstationen erläuterten Ingenieure aus dem Re-Design-Projekt den Anwesenden dabei detailliert die Neuerungen des Zuges.

Nach der erfolgten ersten Präsentation soll alle sechs Wochen jeweils ein weiteres „Desiro ML“-Fahrzeug einem Re-Design unterzogen werden. Sukzessive profitieren die Fahrgäste so von einer vollständig runderneuerten Flotte. Darüber hinaus verkehren auf der MittelrheinBahn weiterhin die erst 2019 eingeführten „Mireo“-Neufahrzeuge. Deren Einsatz erfolgt – wuie bisher – schwerpunktmäßig zwischen Bingen und Mainz, mit einzelnen Fahrten erreichen sie Koblenz und auch Andernach.

Leasinggeber der „Desiro ML“ und der Mireo-Neufahrzeuge ist Alpha Trains, Siemens Mobility modernisiert die Bestandsfahrzeuge im Auftrag von Alpha Trains im Siemens-Werk Wildenrath.

Thorsten Müller, Verbandsdirektor des für den Abschnitt Oberwesel – Landesgrenze bei Bonn zuständigen Aufgabenträgers SPNV-Nord, erklärt: „Wir freuen uns, dass TransRegio weiterhin die MittelrheinBahn betreiben wird. Mit dem Start des neuen Verkehrsvertrages werden unsere Fahrgäste nicht nur von mehr Komfort in den Fahrzeugen profitieren; es werden auch mehr Zugbegleiter*innen auf der Strecke unterwegs sein und rund um die Uhr mehr Sicherheit und bessere Kontrolle ermöglichen“. PM der

Michael Heilmann, Geschäftsführer des für den Abschnitt Bacharach – Mainz verantwortlichen Aufgabenträgers ZÖPNV Süd, betont die höheren Standards im neuen Verkehrsvertrag: „Das neue Fahrzeug bietet unseren Kundinnen und Kunden mehr Aufenthaltsqualität. Das Re-Design macht aus dem 15 Jahre alte Desiro Mainline vor allem in Innenbereich ein nahezu neuwertiges Fahrzeug, das sich auch optisch weiterentwickelt hat“.

Michael Vogel, Geschäftsführer von go.Rheinland: „WLAN, mehr Steckdosen, mehr Platz: Dass wir den Fahrgästen mit dem Start des neuen Verkehrsvertrags nach und nach mehr Komfort auf ihren Fahrten mit der MittelrheinBahn bieten können, macht uns stolz. TransRegio war und ist ein zuverlässiger Partner, mit dem wir die Zusammenarbeit im Sinne unserer Fahrgäste gerne fortsetzen.“

Henrik Behrens, Geschäftsführer von Trans Regio, führte zu den modernisierten Fahrzeugen aus: „Unser Ziel ist es, den Fahrgästen auf der MittelrheinBahn einen zuverlässigen Betrieb und eine hohe Beförderungsqualität zu bieten. Mit den modernisierten Zügen wird uns das noch besser gelingen. Aber auch unseren Mitarbeiter*innen kommen die re-designten Fahrzeuge zugute, finden sie doch so ein modernes Arbeitsumfeld vor. Damit können wir auch als attraktiver Arbeitgeber punkten.“

„Eine starke und vertrauensvolle Partnerschaft zwischen allen Beteiligten ist ein entscheidender Vorteil für ein solches Projekt. Deshalb freuen wir uns, dass wir Trans Regio, die beteiligten Aufgabenträger und Siemens für den Umbau an unserer Seite haben. Die Modernisierung der Fahrzeuge bietet einen echten Mehrwert für die Fahrgäste und zeigt – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – dass es nicht immer Neubaufahrzeuge sein müssen“, sagt Bernhard Holzer, Geschäftsführer der Alpha Trains Europa GmbH. Pressemeldung SPNV-Nord

Wasserstoffzüge: Netz in Betrieb

Coradia iLint: Erster serienmässig gebauter Personenzug mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle für den Antrieb. Foto: evb / Sabrina Adeline Nagel
Niedersachsen schreibt Bahngeschichte

24.8.2022. In Bremervörde (Kreis Rotenburg) ist nach mehrjährigem Probebetrieb das weltweit erste Netz mit Wasserstoffzügen im regulären Passagierbetrieb an den Start gegangen. Die 14 Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb gehören der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Projektpartner sind der Schienenfahrzeugbauer Alstom, die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) und die Linde GmbH (Gase und Engineering).
Als Züge kommen spezielle Nahverkehrstriebwagen von Alstom zum Einsatz. Der Typ Coradia iLint gilt nunmehr als erster serienmässig gebaute Personenzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben wird, die elektrische Energie für den Antrieb erzeugt. Dieser komplett emissionsfreie Zug läuft geräuscharm und gibt lediglich Wasserdampf und Kondenswasser ab. Der Coradia iLint zeichnet sich durch mehrere Innovationen aus: saubere Energieumwandlung, flexible Energiespeicherung in Batterien sowie ein intelligentes Management von Antriebskraft und verfügbarer Energie. Gezielt entwickelt für den Einsatz auf nichtelektrifizierten Strecken, ermöglicht er einen sauberen, nachhaltigen Zugbetrieb unter Beibehaltung einer hohen Leistung. Auf dem Netz der evb ist der Zug mit Tempo 80 bis 120 unterwegs, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 Stundenkilometer.
Die Wasserstofftankstelle befindet sich in Bremervörde. Die Anlage von Linde beinhaltet vierundsechzig Hochdruckspeicher (500 bar) mit einer Kapazität von insgesamt 1.800 Kilogramm, sechs Wasserstoffverdichter und zwei Zapfsäulen. Mit dem Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff für Züge wird die Umwelt spürbar entlastet, da ein Kilogramm Wasserstoff ungefähr 4,5 Liter Dieselkraftstoff ersetzt. Eine spätere Wasserstofferzeugung vor Ort mittels Elektrolyse und regenerativ erzeugtem Strom ist geplant; entsprechende Erweiterungsflächen sind vorhanden.
Das Projekt hat ein Volumen von über 93 Millionen Euro und wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. An den Kosten für die Fahrzeuge beteiligt sich der Bund mit 8,4 Millionen Euro an den Kosten für die Tankstelle mit 4,3 Millionen Euro. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Fahrplanauskunft und anschauliche Informationen zur Funktion des Wasserstoffzuges gibt es auf einer speziell eingerichteten Website der evb. Ein Video zur aktuellen Vorstellung ist derzeit u. a. in der NDR-Mediathek zu sehen. Ganz unten im Text eine Bildergalerie mit weiteren Fotos.

Wasserstofftankstelle in Bremervörde: Die Anlage von Linde beinhaltet 64 Hochdruckspeicher (500 bar) mit einer Kapazität von insgesamt 1.800 Kilogramm
Statements

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil betont in Bremervörde: „Dieses Projekt hat weltweit Vorbildcharakter, es ist ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche Transformation Made in Niedersachsen. Als Land der Erneuerbaren Energien setzen wir damit einen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität im Verkehrssektor.“ Und Weil ergänzt: „Mein besonderer Dank gilt dem Fahrzeughersteller Alstom für seinen Mut zur Innovation sowie dem Unternehmen Linde, der Landesnahverkehrsgesellschaft und den Eisenbahnen- und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser. Sie alle haben es mit großem Engagement ermöglicht, dass nur knapp vier Jahre nach der Aufnahme des Pilotbetriebes die weltweit ersten Brennstoffzellenzüge auf dieser Strecke jetzt regelmäßig verkehren können.“
Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung sagt: „Das Innovationsland Niedersachsen zeigt eindrücklich, dass alternative Technologien ‚auf der Schiene‘ das bewährte Leistungsniveau bieten können – und zwar ganz ohne Emissionen. Wir leisten hier echte Pionierarbeit. Ich bin sehr stolz, dass das Niedersächsische Verkehrsministerium die Kosten für die Beschaffung von 14 Zügen in Höhe
von über 85 Millionen Euro übernommen hat und dieses wegweisende Projekt gemeinsam mit der Landesnahverkehrsgesellschaft möglich macht. Dass sich der Bund mit zusätzlichen 8,4 Millionen Euro beteiligt, sorgt für Strahlkraft über unsere Landesgrenzen und über Deutschland hinaus.“
Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, erläutert: „Eine Grundvoraussetzung für klimaneutrale Mobilität sind CO2-freie Antriebstechnologien, das gilt auch für den Schienenverkehr. Mit der Förderung der weltweit ersten Flotte von Wasserstoffzügen, die heute hier den Serienbetrieb aufnimmt, unterstreicht
der Bund den Anspruch, Deutschland zu einem Vorreiter in der Anwendung klimaneutraler Technologien im Passagierverkehr zu machen.“
Auf der Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude werden durch die evb im Auftrag der LNVG 14 wasserstoff-betriebene Alstom-Regionalzüge eingesetzt, sie ersetzen 15 Dieselzüge. An der Wasserstofftankstelle können sie täglich rund um die Uhr versorgt werden. Die im Betrieb emissionsfreien Alstom-Triebzüge des Modells Coradia iLint können dank einer Reichweite von 1.000 Kilometern mit nur einer Tankfüllung den ganzen Tag lang emissionsfrei im Netz der evb fahren. Damit werden 1,6
Millionen Liter Diesel pro Jahr nicht mehr verbraucht, damit werden 4.400 Tonnen CO2 nicht mehr erzeugt. Derzeit rollen fünf der neuen Züge, die weiteren kommen bis zum Jahresende dazu. Ab September 2018 hatte es einen knapp zweijährigen Probebetrieb mit zwei Vorserienzügen gegeben, er verlief störungsfrei.
Carmen Schwabl, LNVG: Die LNVG hatte sich bereits 2012 auf die Suche nach Alternativen zu Dieselzügen gemacht. „Wir haben so einen Impuls für die Entwicklung der Wasserstoffzüge in Deutschland gegeben“, sagte die Sprecherin der Geschäftsführung der LNVG. Sie erläutert den
Hintergrund des Projektes: „Uns gehören 126 Dieseltriebzüge, die wir bei verschiedenen Bahnen in Niedersachsen einsetzen. Wir werden keine Dieselfahrzeuge mehr kaufen, um noch mehr für den Klimaschutz zu tun. Auch sind wir davon überzeugt, dass Diesel-Züge in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind. Wir freuen uns, mit den Partnern Linde und
Alstom sowie der evb jetzt einen weiteren Meilenstein erreicht zu haben.“ Die LNVG wird je nach den Gegebenheiten auf nicht elektrifizierten Streckennetzen entscheiden, ob sie dort Züge mit Wasserstoff- oder Batteriebetrieb einsetzen wird.

Die beteiligten Gesellschaften

Alstom entwickelt und vertreibt Mobilitätslösungen, um gemeinsam mit seinen Kunden den Weg in eine kohlenstoffarme Zukunft zu gehen. Die Produkte und Lösungen bilden eine nachhaltige Grundlage für die Zukunft des globalen Transportmarktes. Von Hochgeschwindigkeitszügen, U-Bahnen, Monorail und Straßenbahnen über schlüsselfertige Systeme, Dienstleistungen, Infrastruktur und Signaltechnik bis hin zu digitalen Mobilitätslösungen bietet Alstom seinen Kunden ein in der Branche einmaliges Produktportfolio. 150.000 Fahrzeuge im Einsatz weltweit belegen die Kompetenz des Unternehmens in Projektmanagement, Innovation, Design und Technologie. 2021 wurde das Unternehmen zum elften Mal in Folge in die Dow Jones Sustainability World- und Europe-Indizes aufgenommen. Alstom mit Hauptsitz in Frankreich ist in 70 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 74.000 Mitarbeitende. Die Gruppe erzielte für das am 31. März 2022 zu Ende gegangene Geschäftsjahr einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter www.alstom.com
Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) ist ein öffentliches Unternehmen in Besitz des Landes Niedersachsen sowie neun weiteren Landkreisen und Kommunen. Sie gehört zu den führenden Unternehmensgruppen im Personen- und Güterverkehr in Norddeutschland. Mit rund 600 engagierten Beschäftigten bringt die evb jährlich 6 Mio. Fahrgäste mit Bussen und Bahnen im Elbe-Weser-Dreieck sicher und klimaschonend an ihr Ziel. Die evb verfügt über ein 235 km langes eigenes Streckennetz sowie Bus- und Bahnreparaturwerkstätten. Den Güterverkehr betreibt die evb-Gruppe deutschlandweit und ist mit Standorten in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Regensburg vertreten. Als Gesellschafter ist die evb am metronom, dem Busunternehmen KVG sowie verschiedenen Verkehrsverbünden beteiligt. Weitere Informationen unter www.evb-elbe-weser.de
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH organisiert den
Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zwischen Nordsee und Harz und leistet dafür jährlich rund 300 Mio. Euro Ausgleichszahlungen an die Eisenbahnunternehmen. Mit dem Einstieg in die Brennstoffzellen-Technologie ist die LNVG bundesweit in einer Vorreiterrolle. Zum Fahrzeugpool der LNVG gehören über 300 Wagen, Lokomotiven und Triebzüge, die an
Eisenbahnunternehmen vermietet werden. Weitere Informationen unter www.lnvg.de
Die Linde GmbH ist ein weltweit führendes Industriegase- und Engineering-Unternehmen mit einem Umsatz von 31 Mrd. USD (26 Mrd. EUR) im Jahr 2021. Wir leben unsere Mission, unsere Welt produktiver zu machen, jeden Tag, indem wir hochwertige Lösungen, Technologien und Dienstleistungen anbieten, die unsere Kunden erfolgreicher machen und dazu beitragen,
unseren Planeten zu erhalten und zu schützen. Das Unternehmen bedient eine Vielzahl von Endmärkten, darunter die Chemie-, Lebensmittel-, Getränke-, Elektronik-, Metall- und Bergbauindustrie, Energieerzeuger, das Gesundheitswesen und den verarbeitenden Sektor. Linde-Gase werden in unzähligen Anwendungen eingesetzt, von lebensrettendem Sauerstoff für Krankenhäuser über hochreine und Spezialgase für die Elektronikfertigung bis hin zu Wasserstoff für saubere Brennstoffe und vieles mehr. Darüber hinaus liefert Linde seinen Kunden hochmoderne Lösungen für die Gasverarbeitung, um Wachstum, Effizienzsteigerungen und Emissionsreduzierungen zu unterstützen. Weitere Informationen unter www.linde.com

Fotos: evb/Sabrina Adeline Nagel

Textbasis: Pressemitteilung Alstom/LNVG

Der 100. ICE 4

Der 100. ICE 4, ein 13-teiliger „XXL-ICE“ der Deutschen Bahn, im Mainzer Hauptbahnhof. Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Der 100. ICE 4 heißt „Rheinland-Pfalz“

18. Juli 2022. Alle drei Wochen wird ein ICE 4 an die Deutsche Bahn (DB) ausgeliefert. Der jetzt 100. ICE 4, ein 13-teiliger „XXL-ICE“ der Baureihe 412, wurde in Mainz getauft – stilecht mit Rheinwasser aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

Insgesamt erhält die DB 137 ICE 4-Züge in unterschiedlichen Konfigurationen.
Neben den 50 bereits ausgelieferten 12-teiligen Zügen sind auch schon 19 von 37 bestellten 7-Teilern im Einsatz, unter anderem auf der ICE-Linie zwischen Köln und Berlin. Seit Februar 2021 ergänzen auch die 13-teiligen XXL-ICE-Züge die Flotte, von denen die DB 50 bekommt. Sie bieten fast 1000 Sitzplätze – so viele wie nie zuvor in einem ICE und fünfmal mehr als in einem Mittelstreckenflugzeug.

Beim neuen ICE 4 konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 265 km/h erhöht werden


Die Züge fahren auf besonders stark nachgefragten Linien, etwa von Hamburg über Nordrhein-Westfalen und über die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main nach Süddeutschland. Auf einzelnen Verbindungen zwischen Mainz und Hamburg bzw. München werden ebenfalls ICE 4 eingesetzt. Ab Dezember 2023 sollen die 7-teiligen ICE 4 auch zwischen NRW und Österreich über Köln, Koblenz und Mainz fahren.
Damit die 12- und 13-teiligen ICE 4 noch pünktlicher unterwegs sind, wurde ihre Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 265 km/h erhöht. Die DB erhält alle drei Wochen einen neuen ICE 4. So erweitert die DB bis Ende des Jahres ihr Angebot noch einmal um 11.000 ICE 4-Sitzplätze.
Die Deutsche Bahn ist in Rheinland-Pfalz stark vertreten. Die Zentrale der
Güterverkehrssparte DB Cargo befindet sich in Mainz. Insgesamt sind rund 7.500 Mitarbeitende der DB in dem Bundesland beschäftigt.

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Was die Fahrgastkapazität angeht, hat der ICE 4 mit 13 Wagen (Länge ca. 374 m) laut DB im Vergleich zu Bus und Flug die Nase vorn. Wobei diese Rechnung ein wenig hinkt: Wer mag ausrechnen, wieviel 13-m-lange Reisebusse auf diese Länge passen? Beim Format eines Airbusses A 321 mit 44,5 m Länge (ca. 200 Sitzplätze) sind es 8 – 9 Flieger. Interessanter wäre der Pro-Kopf-Verbrauch an Antriebsenergie bzw. Emissionen, bezogen auf das jeweilige Verkehrsmittel

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An der Taufzeremonie in Mainz nahmen teil: (v.l.n.r.) Roland Busch, CEO der Siemens AG; Michael Peterson, DB-Personenfernverkehrsvorstand; Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz; Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr; Richard Lutz,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Bei der Vorstellung des hundertsten ICE 4 in Mainz gaben namhafte Persönlichkeiten der Deutschen Bahn und der Politik ihre Statements:
Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB: „Der 100. ICE 4 markiert einen wichtigen Meilenstein im größten Flottenausbauprogramm in der Geschichte der DB. Für neue Züge, mehr Komfort und viele zusätzliche Sitzplätze nehmen wir bis 2029 zehn Milliarden Euro in die Hand. Was mich persönlich ganz besonders freut: Mit dem ‚ICE Rheinland-Pfalz‘ steht mein Heimatbundesland für die Zukunft der Eisenbahn.“
Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Es ist erklärtes Ziel dieser Bundesregierung, die Schiene zum Rückgrat eines klimafreundlichen Verkehrssystems auszubauen. Um noch mehr Menschen vom Bahnfahren zu überzeugen, brauchen wir pünktliche, saubere und komfortable Züge mit ausreichend Platz. Um pünktlicher und verlässlicher zu werden, modernisieren wir aktuell das Netz in nie da gewesenem Ausmaß. Auch ins rollende Material wird massiv investiert. Alle drei Wochen verstärkt derzeit ein neuer ICE 4 die Flotte. Dass wir hier und heute den 100. Zug taufen können, ist ein wirklich gutes Zeichen für alle Fahrgäste.“
Malu Dreyer, rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin: „Der ‚ICE Rheinland-Pfalz‘ ist ein idealer Botschafter für mehr Klimaschutz und das dringend notwendige Tempo in der Mobilitätswende. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz sieht in der Schiene einen zentralen Träger im Mobilitätsmix. Deshalb haben wir das Ziel, die Schiene als klimafreundlichen Verkehrsträger im Personen- und Güter-, im Nah- und im Fernverkehr zu stärken.“
Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG: „Wir freuen uns, dass der ICE 4 das Rückgrat des DB-Fernverkehrs ist und danken unserem Kunden für sein Vertrauen. Unsere Züge helfen der DB, den Bahnverkehr attraktiver zu machen und das Klima zu schützen. 100 ausgelieferte ICE 4 – das zeigt, dass wir für den Hochgeschwindigkeitsverkehr das richtige Portfolio haben. Zudem sichert der ICE tausende Arbeitsplätze in Deutschland.“ Quelle: DB Presse

Bahnhof Remagen – Knotenpunkt an der linken Rheinstrecke

Der Anfang

Im Jahr 1844 wurde der Betrieb auf der Strecke Köln – Bonn aufgenommen und 1856 bis Rolandseck verlängert. Von diesem Endpunkt über mehrere Jahre kündet das imposante Empfangsgebäude des heutigen Haltepunktes.

Unverzüglich wurde dann der Weiterbau in Richtung Süden begonnen und am 21.1.1858 konnte der Betrieb bis Remagen aufgenommen werden. Am 15.11.1858, in einer erstaunlich kurzen Bauzeit, war die Strecke bis Koblenz fertiggestellt. Das bis zu diesem Zeitpunkt notwendige Umsteigen in Rolandseck bzw. dann in Remagen in Postkutschen entfiel.

Hierzu ein Bericht aus einem 1858 erschienen Bericht: „Die also eröffnete Bahn von Köln nach Koblenz ist 11 3/4 Meilen lang und enthält bei Remagen, Rheineck, Fornich und Andernach bedeutende Bauwerke. Namentlich mußte unterhalb von Remagen der ganze Bahnkörper buchstäblich aus den Fluten des Rheins herauf gebaut werden.“

Im ersten Jahr der Fertigstellung dieser Bahnverbindung verkehrten täglich 4 Züge zwischen Koblenz und Köln. Sie fuhren 1:40 Uhr, 5:05 Uhr, 6:00 Uhr und 9:50 Uhr ab Koblenz.

Das Stationsgebäude in Remagen wurde in den Jahren 1859/1860 erbaut und in Betrieb genommen. Zu dieser Zeit hatte Remagen ca. 2.000 Einwohner und das Bahnhofsgebäude befand sich an der westlichen Seite des Ortes, ein wenig abseits der Bebauung.

Im Jahre 1862 bestanden ab Remagen in Richtung Köln acht, in Richtung Koblenz 7 Zugverbindungen. Die schnellste Fahrzeit eines Zuges ab Remagen bis Köln betrug 65 Minuten, bis Koblenz 47 Minuten. In Remagen, wie auch in Rolandseck, hielten alle Schnellzüge der Rheinischen Eisenbahn. Basel, Straßburg, Wien, Düsseldorf, Crefeld, Aachen, Brüssel und Oostende waren direkt zu erreichen.

Im Jahre 1870 transportierte die Eisenbahn im Rheinland erstmals Verwundete und erkrankte Soldaten in die Heimat. Auch durch Remagen rollten die ersten Lazarettzüge, die Zivilbevölkerung brachte Erfrischungen und man versuchte, so gut es ging, zu helfen.

Die Ahrtalbahn

Durch den Bau der Ahrtalbahn gewann der Bahnhof Remagen als Eisenbahnknotenpunkt regionale Bedeutung.

Schon 1858 war im damaligen Neuenahr der Badebetrieb eröffnet worden. Die überwiegend aus Richtung Norden kommenden Reisenden mußten in Remagen in Postkutschen umsteigen.

Mit den Erörterungen über die Streckenführung der Ahrtalbahn wurde schon um 1862 begonnen. Es war lange Zeit strittig, ob die geplanten Eisenbahnlinie in Sinzig oder Remagen beginnen sollte. Die Stadträte beider Städte bemühten sich sehr darum, das „ihr“ Bahnhof Ausgangspunkt der neuen Strecke sein sollte. Beide Städte erklärten sich bereit, das zum Bau notwendige Gelände kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Wie es dann zu der Entscheidung kam, dass die Strecke in Remagen beginnen sollte, darum ranken sich viele Geschichten. Man munkelte in Sinzig, dass die Remagener geschickt ihre vielen guten Beziehungen und Erfahrungen auf Grund touristischer Verbindungen genutzt haben, um Meinungsträger auf ihre Seite zu ziehen.

Fakt war, dass man sich langwierigen Diskussionen im zuständigen Berliner Ministerium für Remagen als Ausgangspunkt der Ahrstrecke entschied.

Im Januar 1880 begannen die Bauarbeiten und am 18.9.1880 wurden auf der Strecke Remagen – Ahrweiler der Betrieb schon aufgenommen. Die Fahrzeit eines Zuges betrug 40 Minuten. Ein Jahr später, am 1.12. 1886, konnte auf der Ahrtalbahn der Betrieb bis Altenahr eröffnet werden.  Am 15.7.1888 erreichte der erste Zug den Bahnhof Adenau. Das zweite Streckengleis zwischen Remagen und Ahrweiler wurde am 1. Mai 1911 in Betrieb genommen.

Erweiterungen im Bahnhof Remagen

1885 wurde im Bahnhof Remagen die eiserne Vorhalle auf dem Bahnsteig errichtet. Das war jedoch keine Neukonstruktion, denn Zuge des Neubaus des Bonner Bahnhofs wurde die eiserne Vorhalle dort ab- und in Remagen wieder aufgebaut.

1888 wurde das Stationsgebäude erweitert und am heutigen Gleis 8 der Güterschuppen errichtet.

1920 – 1933

Der Bau der Rheinbrücke beeinflusste den Bahnbetrieb im Bahnhof Remagen wenig. Zwischen Sinzig und Remagen wurden Abzweigungen von und nach der neuen Rheinbrücke und an die Ahrstrecke mit mehreren Blockstellen gebaut.

Weitere Details zur Geschichte der Rheinbrücke siehe Seite „Die Brücke von Remagen“.

Die ersten Jahre nach dem I. Weltkrieg waren geprägt von großem Mangel an Loks, Wagen, Material und Personal.

Nur unter größten Schwierigkeiten konnten die notwendigen Transportleistungen erbracht werden. Schon 1919 waren ca. 2.000 Lokomotiven als Reparationsleistungen an  Frankreich abgegeben worden. Sie wurden dort allerdings kaum eingesetzt, da die Brennkammern durch minderwertige französische Kohle sehr schnell verschlackten und die Leistungsfähigkeit minderte. Außerdem waren die deutschen Loks für Fahrten auf dem rechten Gleis gebaut, in Frankreich wurde aber links gefahren. Daher gaben die Franzosen später rund 1.700 Loks wieder zurück.

Die Züge an der Rheinstrecke waren total überfüllt, es hagelte Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über die unhaltbaren Zustände. Diese Einschränkungen hielten bis Mitte der zwanziger Jahre an. 1920 ging der Betrieb und die Verwaltung von der Preußischen Staatsbahn auf die neu gegründete Deutsche Reichsbahn (DR).

Ende Januar 1923 rückten dann nach dem Abzug der Amerikaner französische Truppen in das Rheinland ein, um die verlangten Reparationsleistungen sicherzustellen. Die deutschen Lokführer leisteten daraufhin passiven Widerstand und weigerten sich, Kohlezüge nach Frankreich zu fahren. Diese Transporte wurden dann von französischen Personalen durchgeführt, die allerdings die deutschen Sicherheitsvorschriften kaum beachteten. Es wurde auch französisches Personal für den Schrankenwärterdienst eingesetzt, auch dies führte zu großen Sicherheitsproblemen. Die Presse warnte die Bevölkerung vor diesen Gefahren.

Viele Eisenbahner wurden in dieser Zeit mit Zügen deportiert (ausgewiesen). Ziele waren u.a. im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Der Bf Remagen wurde von einem französischen Bahnhofsvorsteher geleitet.

Ende 1924 übernahm die Reichsbahn wieder die Verwaltung der Eisenbahn. 1927 wurde der Nürburgring eröffnet, während des Baus transportierte die Bahn Material bis Adenau. In den darauf folgenden Jahren fuhren viele Sonderzüge über die Ahrtalbahn bis nach Adenau mit Besuchern des Nürburgringes.

1966, Blockstelle Arsbrücke, gelegen zwischen Remagen und Oberwinter.

1933 – 1945

Zunächst hatte die Eisenbahn nicht die Bedeutung, wie im I. Weltkrieg. Im Jahre 1936 wurde mit dem Bau des Westwalls begonnen, die Eisenbahn wurde als Transportmittel wieder gebraucht. Auch über Remagen und die Ahrtalbahn rollten unablässig Güterverkehre zum Bau der neuen Befestigungsanlage.

Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die vorhandene Infrastruktur den Anforderungen nicht mehr gewachsen war. Zwangsläufig erfolgten viele Ausbaumaßnahmen. In den Jahren 1936 – 1939 wurden auch in Remagen die Gleis- und Signaleinrichtungen modernisiert, neu gebaut und erweitert. Es entstanden die Stellwerke Rw (Fdl), Ro und Rm, ein neuer Güterschuppen, neue Laderampen, ein kleines Bw mit Drehscheibe, der Bahnsteig 3 und die Bahnsteigunterführung. Fast alle Gleise wurde neu verlegt und sind weitgehend heute noch vorhanden.

Stellwerk Rf, nördlicher Bahnhofsbereich an Gleis 34. Abgebaut 1983.

Die Rheinbrücke einschließlich ihrer Zufahrten von Erpel und Remagen wurden für die Benutzung motorisierter Verbände hergerichtet. Man entwickelte und installierte eine Spezialkonstruktion klappbarer Bohlen. Die personelle Situation wurde in den Kriegsmonaten prekär, immer mehr Frauen wurden zu den Diensten herangezogen.

Im Laufe des zweiten Halbjahres 1944 rückte die Westfront nach der Landung alliierter Streitkräfte in der Normandie immer näher. Die Arbeit der Reichsbahner wurde zunehmend gefahrvoller, vor allem durch die unaufhörlichen Luftangriffe. Diese Angriffe konzentrierten sich im unteren Ahrtal auf die Rheinbrücke und die Abzweigstrecken zwischen Remagen und Sinzig sowie die Ahrbrücke. Im Bereich der Ahrbrücke fielen rund 2.000 Bomben. Der Zugverkehr auf der wichtigen linken Rheinstrecke war jedoch kaum nachhaltig beeinträchtigt, da man die Brücke fast gänzlich mit Bohlen unterlegt hatte. Personenzüge führten häufig auch Flugabwehrgeschütze mit, im Bahnhof Remagen wurde auch ein Flugabwehrgeschütz auf einem Güterwagen installiert.

Der südliche Stadtbereich und die Rheinbrücke wurde häufig vernebelt um den Angreifern die Sicht zu nehmen, so dass die Vermutung nahelag, dass so wenige Bomben Schäden an der Brücke anrichteten. Die Remagener Innenstadt wurde zu 75% zerstört, es gab viele Verletzte und Tote unter der Zivilbevölkerung.

Im Rahmen der „Ardennenoffensive“ steigerte sich nochmals der Verkehr in Remagen und dem Ahrtal. Nach dem Erliegen der Offensive begannen Anfang 1945 erneut heftige Luftangriffe, bei denen u.a. ein auf Gleis 20 stehender Zug mit Flugabwehrgeschützen explodierte. Trotzdem blieben die Remagener Bahnhofsanlagen relativ unbeschädigt, lediglich Gleis 20 und ein Teil der Bahnsteigüberdachung an Gleis 1 wurden zerstört. Folgenschwerer waren Luftangriffe auf Lazarettzüge zwischen Bodendorf und dem Block Hellenberg am 23.1. und 1.2.45.

Brücke von Remagen ( aus Festschrift 125 Jahre Bahnhof Remagen)

Als einer der letzten Züge befuhr in der Nacht des 5./6.3.45 ein Lazarettzug von Bad Neuenahr nach Linz die Remagener Rheinbrücke. Der Remagener Zugführer und Lokführer vom Bw Kreuzberg kehrten mit der Lok in der gleichen Nacht wieder zurück.

Am 7. März 45 vormittags erstarb endgültig alle Betriebsamkeit im Bahnhof Remagen. Der Order vom Vortag, sich in bestimmte Bahnhöfe auf der anderen Rheinseite zu begeben, waren nur wenige Eisenbahner gefolgt. Am Nachmittag des gleichen Tages besetzten US-Amerikaner die Stadt Remagen und eroberten die Rheinbrücke.

Die Stunde „Null“

Nach dem 7. März 1945 befuhren amerikanische Feldeisenbahner die linke Rheinstrecke mit Nachschubzügen. Sie verfügten über eigene Diesellokomotiven, einfaches, leichtes Wagenmaterial und fuhren auf Sicht.

Ab Mitte 1945 wurden dann alle verfügbaren Eisenbahner im Raum Remagen zu Aufräumungs- und Aufbauarbeiten herangezogen. Etwa zur gleichen Zeit übergaben die amerikanischen Streitkräfte den süd-westlichen Teil Deutschlands an die französischen Truppen. Diese gründeten die „Süd-Westdeutsche Eisenbahngesellschaft“ in Speyer.

In Remagen wurde ein Bahnhofskommandatur eingerichtet. Ähnlich wie nach dem I. Weltkrieg übernahm ein französischer Bahnhofsvorsteher die Leitung des Eisenbahnbetriebes. Die Ahrtalbahn konnte ab dem 6. Juni 1945 zumindest auf dem unteren Streckenabschnitt wieder befahren werden. In Ahrweiler gründete der Reichsbahnoberinspektor Müller die „Eisenbahnen des Landkreises Ahrweiler“, die allerdings nach wenigen Monaten von der „Süd-Westdeutschen Eisenbahn“ übernommen wurde.

Auf der Rheinstrecke fuhren zunächst überwiegend Güterzüge, sie wurden aber  auch als Transportmittel von der Zivilbevölkerung benutzt. Da der Kölner Hbf im Krieg stark beschädigt war, verkehrten von Köln-West ab Juni 1945 sechs Züge bis Bonn, drei fuhren bis Koblenz durch.

Erst ab August 1945 fuhren wieder mehr Personenzüge, die Strecken und und Bahnhöfe waren in einer erstaunlich kurzen Zeit wieder hergerichtet worden.

„Zitterbahnhof Remagen“

Die Grenze zwischen französischer und britischer Zone verlief zwischen Rolandseck und Bad Godesberg, deckungsgleich mit der heutigen Landesgrenze. Remagen wurde somit Grenzbahnhof der französischen Besatzungszone und erhielt im Rheinland schnell den Namen „Zitterbahnhof“. Er ist in Gedanken älterer Bürgerinnen und Bürger in leidvoller Erinnerung. Hier spielten sich bei peinlich genauen Kontrollen der „Grenzer“ menschlich erschütternde Szenen ab.

Der tagtägliche Kampf ums Überleben trieb besonders die Menschen aus den großen Städten der britischen Besatzungszone in die ländlichen Gebiete südlich  von Remagen, um Wertgegenstände in Naturalien einzutauschen, zu „maggeln“.

Auf jeden Fall mußte dabei auf der linken Rheinstrecke der gefürchtete Kontrollpunkt Remagen passiert werden. Während bei der Einreise in die französische Besatzungszone nur oberflächliche Kontrollen durchgeführt wurden, war dies beim Verlassen der Zone genau umgekehrt. Die Ausfuhr von Gegenständen war nur denjenigen erlaubt, die im Besitz von Sonderpassierscheinen der französischen Besatzungsmacht waren. Die Kontrollen führten in der Regel deutsche „Grenzer“ durch, die von den Franzosen rekrutiert wurden. Französische Soldaten leiteten und überwachten jedoch alle Aktionen.

Kam ein Zug in Remagen an, mussten alle verdächtig wirkenden Fahrgäste aussteigen. Die Wagen und alle Gepäckstücke wurden gründlich untersucht, die Passierscheine geprüft. Jeder, Männer wie Frauen, wurden „gefilzt“. Frauen, die um  den Körper etwas rundlich wirkten, mussten sich an einen Ofen setzen, bis die eventuell versteckte Butter geschmolzen war.

Nach der Kontrolle, bei der Abfahrt des Zuges, stellten sich die „Grenzer“ entlang des Bahnsteigs auf, um das Aufspringen noch nicht kontrollierter Menschen zu verhindern.

Mit Handwagen transportierte man anschließend die einbehaltenen Lebensmittel in besondere Lagerräume. Vieles davon verteilten die Franzosen an soziale Einrichtungen in der Umgebung.

Auch die Güterzüge aus Richtung Norden wurden in Remagen genau registriert. Da alle Züge bei der Einfahrt in den Bahnhof sehr langsam fuhren und einige Zeit dort stehen blieben, nahmen viele Remagener die Gelegenheit wahr, sich mit lebensnotwendigen Dingen wie Brennstoffen oder Naturalien zu versorgen. Diebstähle oder Raubüberfälle ahndeten die französischen Behörden mit Gefängnisstrafen, die in Ahrweiler oder Neuwied verbüßt werden mussten.

Der Passierscheinzwang lockerte sich mit der Zeit und wurde 1948 endgültig aufgehoben.

Der Wiederaufbau

Die Blockstellen der Verbindungskurven zwischen Remagen/Sinzig/Bodendorf blieben nach dem Krieg unbesetzt, sie hatten ihre Bedeutung verloren.

Im Frühjahr 1946 hatte die Firma C.H.Jucho damit begonnen, Teile der Remagener Rheinbrücke unter schwierigsten Bedingungen abzubauen, die dann Wiederverwendung beim Aufbau der Sinziger Ahrbrücke 1947 fanden.

Die 1946 errichtete alte Ahrbrück bei Sinzig war ein Teil der Rheinbrücke in Remagen

Am 11.Oktober 1949 wurde per Gesetz die Deutsche Bundesbahn gegründet, Remagen gehörte dann zur Eisenbahndirektion Mainz, die Ahrtalbahn zur Direktion Trier.

Leider setzte Anfang der fünfziger Jahre ein unaufhaltsamer Niedergang der Eisenbahntransporte mit Verlagerung auf die Straße ein. Die Sonderzüge zum Nürburgring waren immer spärlicher besetzt, man  bevorzugte das Auto.

Allerdings hatten die Rheintalstrecken ihre Bedeutung und hohe Auslastung durch Züge nicht verloren. Bedingt durch die neuen politischen Grenzziehungen verlagerten sich die Verkehrsströme in Nord-Süd Richtung.

Die Ära der Dampflokomotiven neigte sich dann auch dem Ende zu. Die linke Rheinstrecke wurde in den Jahren 1956 bis 1959 von Süden her elektrifiziert. Ab 1. Juni 1958 konnte der elektrische Zugbetrieb auf der Strecke Ludwigshafen – Mainz – Bingerbrück bis Remagen aufgenommen werden. Erst einige Monate später, am 17. November 1958 fuhren die ersten Züge fahrplanmäßig elektrisch bis Köln.  In Remagen entstand an der Ubierstraße ein Umformerwerk (3 x 10 MVA).

Die Ahrtalbahn hatte nach dem Krieg nur noch lokalen Charakter. Um wirtschaftlichere Betriebsweisen zu erzielen wurden ab 1962 die Dampflokomotiven nach und nach durch Dieselloks der BR 212 abgelöst. Bis Ende des Sommerfahrplans 1964 waren die Güterzüge auf der Ahrstrecke noch mit Dampfloks der BR 050 oder 086 bespannt. Am 29.10.1965 verließ die Lok Nr. 086 581 als letzte Lok das Bw Kreuzberg.

Fahrdienstleiterstellwerk Rw Remagen bis 1981, besetzt mit Fdl, Ww und Bü-Posten 37f.

Im Jahr 1961 besuchten kurz nacheinander zwei prominente Staatsmänner Remagen mit der Bahn: Am 19.5.1961 der französische Staatspräsident De Gaulle und am 29.5.1961 Bundespräsident Heinrich Lübke.

Die alten Blockstellen und die Bahndämme der Verbindungsstrecken zwischen Bodendorf und der Rheinstrecke wurden im Zuge des Neubaus der B 9 im Herbst 1966 abgebaut.

1969 siedelte die Fahrradfabrik Schauff in das Gebiet „Wässerscheid“. Sie baute unmittelbar an der Bahn eine neue Produktionsstätte und mit finanzieller Hilfe aus dem „Leber-Plan“ einen Gleisanschluss. Dieser besteht noch bis heute, außer Brohl der einzige Gleisanschluss im Kreis Ahrweiler.

Die Bundesbahndirektion Mainz wurde am 1. Juni 1971 aufgelöst, der Bahnhof Remagen und die Ahrtalbahn gehörten ab diesem Zeitpunkt zur Direktion Köln.

1972 erwarb die Stadt Remagen die alten Brückentürme der Remagener Rheinbrücke und eröffnete nach Ausbau das noch heute sehr bekannte „Friedensmuseum“. Die Brückentürme auf der rechtsrheinischen Seite stehen seit Kriegsende leer. Die Gemeinde Erpel erwarb diese zwar vor vielen Jahren, gab sie dann aber 2017 wieder an die Deutsche Bahn zurück. Lediglich im Erpeler Tunnel ist hin und wieder Leben. Ein Koblenzer Theater bringt dort regelmäßig die  zum Kriegsende um die Brücke zur Aufführung. Der Tunnel gehört der Gemeinde Erpel.

Der Bahnhofsbereich vom Westen aus gesehen
ASig P 3 nach Oberwinter
Sonderzug mit Rheingoldwagen
Schrankenposten 37 am Unterwerk an der Ubierstraße

1975 – 1994

In den siebziger Jahren investierte die DB große Summen in der Modernisierung der Gleis,- Signal- und Stellwerksanlagen an der Rheinstrecke, während auf der Ahrstrecke bis heute noch alte mechanische Stellwerke bestehen (siehe besonderen Artikel).

Zur Dienststelle Bahnhof Remagen gehörten 1975 die Bahnhöfe Sinzig und Oberwinter, die Blockstellen Tiefpfad, Arsbrücke und Hp Rolandseck.

Remagen besaß sehr lange auf Grund der vielen Fernzüge und Kurvenlage eine Aufsicht

1976 wurde das neue DrS 60 Stellwerk Sinzig errichtet. Durch die neuen Stellwerksanlagen und Brücken fielen ca. 50 Arbeitsplätze weg (Stellwerke Sinzig Nord, Mitte, Fdl, Posten 38, Süd, Blockstelle Tiefpfad).

1977 wurde der Bahnhof Oberwinter modernisiert und das elektrische Stellwerk „Of“ eingerichtet. Die Blockstelle Rolandseck und Arsbrücke entfielen.

Mit IC 79 begann 1979 ein neues Zeitalter im Fernverkehr. Gleis 2 im Bahnhof Remagen ist noch Durchfahrtgleis

1981 dann erfolgte ein weiterer Schritt zur Modernisierung, das neue Zentralstellwerk „Rf“ in Remagen wurde in Betrieb genommen. Es ersetzte in Remagen die Stellwerk Rw (Fdl), Rm und Ro sowie die Posten 37f und 37. Kurz danach erfolgte dann die Angliederung der Stellwerke Sinzig und Oberwinter mittels Fernsteuerung.

Noch stehen die alten Formsignale (Ausfahrten Ri Sinzig/Ahr
Aufnahme entstand 1985

1983 wurde die Ahrtalbahnstrecke von Remagen bis Adenau organisatorisch an die Dienststelle Bahnhof Remagen angegliedert. Für kurze Zeit war danach noch eine Außenstelle Bad Neuenahr eingerichtet. Die Dienststelle Remagen hatte in dieser Zeit noch einen Personalbestand von ca. 250 P (Fdl, Aufsicht, Rangierer und ca. 25 Zugbegleiter). Die Leitung der Dienststelle umfasste etwa 6 – 8 Personen, die auch Bereitschaftsdienst leisten mussten.

Lufthansa-Airport Expreß, Düsseldorf – Frankfurt Flughafen, Juli 1982 Bild: Gerhard Englisch

Im Jahre 1985 fand in Remagen anläßlich des Jubiläums 125 Jahre Bf Remagen  und 150 Jahre Eisenbahn in Deutschland eine große Jubiläumsfeier statt. Die Bahn präsentierte sich mit einer großen Fahrzeugausstellung, Sonderfahrten und Modellbahnausstellung in der Güterabfertigung.

Blick vom neuen Stellwerk Rf nach Norden

Güterverkehr war bis Mitte der Neunziger Jahre noch vorhanden. So bestanden bis Anfang der neunziger Jahre die Stückgutabfertigungen Ahrweiler und Remagen. Bedient von Remagen wurden die Gleisanschlüsse der Firma Erbslöh in Oberwinter (Kaolinabbau), in Sinzig die Firmen Veba (Glas) und Agrob (Fliesen) und die Fa. Schauff in Remagen. Vieles wurde mit der bahnhofseigenen Köf durchgeführt.

Übergabe nach Oberwinter, Gleis 3 Bf Remagen Mitte 80ziger Jahre
Letzte Fahrt der Bahnhofs-Köf nach Ahrweiler
Eine Besonderheit in Remagen: die Expreß- und Gepäckabfertigung wurde seit Jahrzehnten privat betrieben, von der Fa. Becker, Remagen. Bild: 1985 Bahnsteig 1

An der Ahrstrecke erfolgten bis Mitte der neunziger Jahre viele Transporte von Bad Neuenahr (Apollinarisbrunnen) und zur Firma Klören in Hönningen (Stahldrähte). Auch der Bahnhof Adenau wurde noch nach der Stilllegung der Strecke Hönningen – Adenau am 1.6.1986 weiter bedient. Noch über ein Jahr fanden umfangreiche Holzverladungen statt.

Letzter Personenzug nach Adenau am 1.6.86 in Bad Neuenahr
Bis 1986 war noch Betrieb im Bahnhof Ahrweiler, Güterverkehr wurde noch abgewickelt.

Leider wurde auch in diesen Jahren weiter eingespart. So schloss man auch die engagiert betriebene Fahrkartenausgabe im Bf Ahrweiler. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ahrweiler waren auch außerhalb ihrer Dienstzeit immer bemüht, Marketing zu betreiben und Kunden zu gewinnen, so z.B. auf Weihnachtsmärkten mit einer Kindereisenbahn. Auch besetzte die Fka Ahrweiler nach der Maueröffnung 1990 monatelang eine Zweigstelle in der Katastophenschutzschule Ahrweiler, wo sehr viele Ostflüchtlinge ihre erste Heimat fanden. Bei der Schließung „ihrer“ Fka Ahrweiler machten sie ihre Meinung auf rheinische Art deutlich:

Aber auch die anderen Fahrkartenausgaben wurden geschlossen, Oberwinter, Sinzig und bei den Fdl der Ahrstrecke. Übrig blieben nur die Reisecentren in Bad Neuenahr und Remagen.

Auch die Ga Remagen wurde bald geschlossen (31.12.1990) und das Gebäude an die Fa. Schauff verkauft.

Anfang der neunziger Jahre fand im Rahmen der besseren Qualitätsabwicklung und Beschleunigung des Zugverkehrs in Remagen ein großer Umbau auf beiden Bahnhofsköpfen statt. Gleis 2, Durchgangsgleis Nord – Süd wurde zur Mittelüberholung, Gleis 3 das neue Durchfahrtsgleis.

Umbau Gleis 2/3, Ende der achziger Jahre. Der damalige Dienststellenleiter Wolfgang Groß

Unermüdlich bemühten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Wolfgang Groß und Hans-Dieter Auster, die Auflassung von Halten von Schnellzügen in Remagen zu verhindern und die Attraktivität der Ahrtalbahn zu steigern. So wurden 1992 die Wendezüge mit V 212 und alten Silberlingen durch renovierte Bn-Wagen und Loks der BR 216 ersetzt (Vorbild: Citybahn Gummersbach).

21.12.1992, das Produkt „Regionalbahn“ wird auf der Ahrtalbahn eingeführt. Minister Brüderle (mitte), Landrat Joachim Weiler li).
Ende der V 212 zunächst 1992

Das „neue“ Bahnzeitalter ab 1994 bis heute

Mit der Liberalisierung des Bahnverkehrs am 1.1.1994 änderte sich auch die Leitungsstruktur der Dienststelle Bahnhof Remagen. Die Fachbereiche „Reisezentren“ kamen zu DB Fernverkehr, Stellwerke zu DB Netz, Zugbegleiter zu DB Regio, Rangierer zu DB Cargo. Die Aufsichtsbeamten gehörten ab 1.1.1994 zu DB Station&Service.

Im Zuge der Liberalisierung kamen auch neue Verkehrsunternehmen auf die Schienen der DB Netz AG. So fuhr die RSE einige Güterverkehre von Bad Neuenahr, als DB Cargo die Bedienung einstellte. Seit dem 14.1.2008 hat die Mittelrheinbahn den Betrieb der Regionalzüge zwischen Mainz – Koblenz – Remagen – Köln übernommen und stellt auch Züge in Remagen ab. Für die MRB und DB Regio wurden moderne Abstellbereiche und eine neue Tankstelle gebaut.

2018/19

Ab Mitte 2018 begannen umfangreiche Bahnsteigumbauten in Remagen. Die Bahnsteige an den Gleisen 1, 2 und 3 wurden von 38 cm über Schienenoberkante auf 76 cm umgebaut und erneuert. Die Bahnsteigüberdachung auf dem Mittelbahnsteig ist abgebaut worden und an Gleis 1 wurde die Überdachung saniert. Hintergrund des Umbaus sind die ab Mitte 2019 verkehrenden neuen RRX-Züge, für deren Ein- und Ausstiege höhere Bahnsteige notwendig sind. Für die betriebliche Abwicklung dieser Züge (spätere Zugteilung in Remagen) wurden auch mehrere neue Weichen und Signale eingebaut. Auch die Fahrleitung wurde erneuert, neue Fahrleitungsmasten gesetzt.

Quellennachweise: 125 Jahre Bahnhof Remagen, Wolfgang Groß und Heinz Kleebach, 1985.

Erinnerungen Wolfgang Groß

Aktuelle Bilder vom Bahnbetrieb in Koblenz