Ahrtalbahn: Brückenbau

Aktualisierung: Brücke liegt komplett auf!

Ahrtalbahnfreund Rainer Pollig hat „Marienthal 2“ am 14.11. fotografiert: Nach tagelangem „Ziehen“ hat die Stahlkonstruktion ihre Position erreicht und liegt sicher auf Widerlager und Pfeiler. Ein Baustein mehr zum Wiederaufbau an der Ahr bzw. für die Ahrtalbahn, die Ende 2025 auf kompletter Strecke bis Ahrbrück verkehren soll.

Marienthal 2: Fertiges Modul im Schiebemodus

Marienthal/Ahrtal. Im Ahrtal findet ein wichtiges Aufbauprojekt gerade ganz besondere Beachtung: Der Wiederaufbau der zerstörten Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück. Aufzubauen sind hierbei, neben der Trasse, insgesamt 13 zerstörte Brücken. Die Pfeiler wurden so gestaltet, dass diese den Ablauf der Ahr bei weiteren Hochwassern nicht einengen sollen. Zudem erhalten die Brücken eine geringere Höhe als die zerstörten, historisch-schönen Bauwerke. Und es gibt eine nicht alltägliche Zusammenarbeit: Wo es technisch möglich ist, werden die Ahrtalbahn-Brücken gleich mit der vielfach parallel verlaufenden Trassen für den Radweg realisiert.

Drohnen-Fotos der Baustelle aus östlicher (oben) und westlicher Richtung. Gut zu sehen: Die 68 Meter lange Stahlkonstruktion, die nach wochenlanger Vorarbeit als komplettes Modul auf Widerlager und Pfeiler geschoben wird

Die schweren Stahlbrücken werden hydraulisch, in relativ kurzen Schüben, Stück für Stück vorangeschoben. So zum Start etwa das 68 Meter lange Stahlteil in der Kurve unterhalb von Marienthal. Wo es die Verhältnisse zulassen, werden die Bauwerke für Bahn und Radweg in einem Zuge errichtet. Beim vorliegenden Projekt wurde die Bahnbrücke jetzt bereits gesetzt, und die notwendigen Pfeiler für den Radtrasse in diesem Zuge gleichzeitig gebaut. Nun wurde die stählerne Bahnbrücke Schub um Schub hydraulisch – wie von Geisterhand – von den Fachfirmen auf die Brückenpfeiler, und weiter Richtung gegenüberliegendes Ufer gezogen.

Interessant: Die Zugvorrichtung aus stabilen Stahlträgern mit straff geführten Stahlseilen

Aus diesem Anlass luden Deutsche Bahn sowie das Mainzer Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität jetzt zu einem Pressetermin vor Ort ein. Der DB-Konzernbevollmächtigte für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Klaus Veenhusen, betonte die große Bedeutung der Ahrtalbahn. „Mit dem Einhub der Brücke haben wir einen wichtigen und symbolträchtigen Meilenstein für das Ahrtal erreicht. DB und die beteiligten Baufirmen geben alle Energie, damit die Züge auf der Ahrtalbahn Ende 2025 wieder wieder fahren können – Umweltfreundlich unter Strom, statt wie bisher mit Diesel.“ Ursprünglich hatte auch der Rheinland-Pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer seine Teilnahme an dieser Veranstaltung zugesagt, wegen einer Erkrankung musste dieser jedoch sein Kommen absagen.

Von links: Petra Dick-Walther (Staatssekretärin am Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz), Katrin Eder (Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz), Klaus Vornhusen (DB-Konzernbevollmächtigter für Rheinland-Pfalz und das Saarland) und Cornelia Weigand (Landrätin für den Kreis Ahrweiler)

Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Energie, Umwelt und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, betonte ebenfalls diese Verbesserungen für die Region. Wie bereits frühzeitig in Blick Aktuell berichtet, sollen ja ab 2026 wieder Züge bis Ahrbrück im Zwanzig-Minuten-Takt verkehren. Und soll es gemäß früherer Aussage davon eine stündlich durchgehende Verbindung Ahrbrück bis Köln geben. Eder betonte weiter, dass im Zuge des Wiederaufbaus viele Bauwerke „hochwasserresilient“ erfolgen werden. Verklausungen durch Hochwasser soll es an den Brücken so nicht mehr geben. Eder betonte auch die gute Zusammenarbeit mit Fachleuten und Wissenschaftlern. Und brachte – auch in Anbetracht der Katastrophe in Spanien – die Notwendigkeit nachhaltiger Mobilitätsformen im Kampf gegen die Erderhitzung vor. Petra Dick-Walther, Staatssekretärin Im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, stellte ebenfalls heraus, das es „hier die Besonderheit gäbe, dass Bahninfrastruktur und die Radwegeinfrastruktur gemeinsam vorangebracht werden. Vor Ort war auch Stefan Gleißner, Leiter der DB-Infrastrukturprojekte Mainz-Koblenz. Ebenso wie Christian Sauer, verantwortlich für den Wiederaufbau. Die (DB) Deutsche Bahn hatte auch zahlreiche weitere Gäste eingeladen: So etwa Thorsten Müller, Verbandsdirektor des SPNV Nord, Vertreter des Landesbetriebes für Mobilität (LBM), Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen, Verbandsbürgermeister Dominik Gieler, Ratsmitglied Rolf Schmitt (Dernau/Marienthal), Gregor Sebastian (Walporzheim), Martin Schell und Sebastian Sonntag (Zukunft Mittelahr/AöR) sowie diverse Mitarbeiter der beteiligten Fachfirmen.
Text: Willi Tempel, Fotos (5): Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus



————————————————————–

Brückenbaustelle Marienthal: Beeindruckende Großbaustelle

Mit Hochdruck wird am Wiederaubau der Ahrtalbahn gearbeitet, hier eine der Brückenbaustellen zwischen der Felspartie „Bunte Kuh“ und Marienthal.

Sept. 2024 / Ahrtal. Immer wieder beeindruckend ist der Einsatz beim Wiederaufbau der Ahrtalbahn, hier speziell an der Mittelahr. Unsere Fotos zeigen die Brückenbaustelle Marienthal 2, wo das 68 m lange Stahlkonstrukt bereitliegt, um nach Fertigstellung von Pfeiler und Widerlager auf den vorgesehenen Platz geschoben zu werden. Der Brückenaufbau wurde zuvor in einem Montagezelt aus sechs Modulen (je 40 t schwer) zusammengefügt.

Insgesamt müssen auf dem 14 Kilometer langen Teilstück zwischen Walporzheim und Ahrbrück 13 Brücken neu gebaut und acht weitere saniert werden, so dem Vernehmen nach die laufenden Planungen. Darüber hinaus laufen die Gleisbauarbeiten, der Bau neuer Bahnstationen sowie spezielle Maßnahmen zum Hochwasserschutz wie Stützbauwerke und Durchlässe.

Wir werden weiter vor Ort sein und berichten. JG/ATBF/Fotos Görgler

Trotz Großeinsatz braucht es seine Zeit: Das Brückenwerk Marienthal 2 soll möglichst noch in 2024 fertig werden, die gesamte Strecke bis Ahrbrück Ende 2025.

Neues Youtube-Video zum Fortschritt des Wiederaufbaus

Einfahrt der Regionalbahn in Walporzheim, kurz vor dem endgültigen Abbau des ehemaligen Bahnhofgebäudes, das künftig im Freilichtmuseum Kommern stehen wird. Foto: Görgler

Juli 2024 / Ahrtal. Mit einem weiteren Video setzen die Ahrtalbahnfreunde ihre Berichterstattung über den Wiederaufbau der Bahnstrecke auf dem eigenen Youtube-Kanal fort. „Neu- und Umbau der Verkehrsstationen an der Ahrtalbahn“ lautet der Titel des interessanten Beitrages von Edgar Steinborn, im Fokus stehen Bad Bodendorf, Heimersheim-Lohrsdorf, Walporzheim und Dernau. JG

Eindrucksvolles Bildmotiv: Helfer nach Flut in Dernau

Schwarz-Weiss-Ausschnitt in Anlehnung an ein ganz anderes Motiv…

Juli 2021 / Dernau. Rückschau: Am Rande der Ahr, in der durch die Flut schlimm betroffenen Ortschaft Dernau, sitzen die Helfer auf dem zerstörten Gleis der Ahrtalbahn und machen ihre wohlverdiente Pause. Das Motiv fotografierte Christel Klein, kurz nach der Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021. Christel, Vorstandsmitglied der Ahrtalbahnfreunde, war ebenso wie viele andere an der Ahr stark von der Flut betroffen und muss ihr durch Öl kontaminiertes Haus abreißen und wieder neu aufbauen.
Auch wenn es weit hergeholt ist: Das eindrucksvolle Bild erinnert an die berühmte „Mittagspause auf einem Wolkenkratzer„, 1932 während der Entstehung des Rockefeller Centers in New York fotografiert.
Die Folgen der 2021 durch langanhaltenden Regen entstandenen Flutwelle an der Ahr sind noch lange nicht behoben, auch wenn der Wiederaufbau rundum im Gange ist. Ein Besuch der Region lohnt dennoch: Die zunehmend wieder intakte Gastronomie ebenso wie die Weinbaubetriebe danken es mit hoher Qualität – und der Rotweinwanderweg bietet nach wie vor tolle Aussichten auf die wunderschöne Landschaft. Übrigens: Die Ahrtalbahn verkehrt bereits seit Dez. 2021 wieder zwischen Remagen und Walporzheim. Die erheblich stärker zerstörte Strecke zwischen Walporzheim und Ahrbrück soll Ende 2025 in Betrieb gehen, so die Bahn; dort verkehren derzeit Omnibusse als Schienenersatzverkehr. JG / Fotos Christel Klein.

Das Originalmotiv mit Helfern in Dernau, wenige Tage nach der Flutkatastrophe 2021
fotografiert: Verdiente Pause nach mühevollem Einsatz

Haltepunkt Heimersheim-Lohrsdorf

20.6.2024. Heimersheim-Lohrsdorf. Die Arbeiten am neuen Haltepunkt Heimersheim-Lohrsdorf (der östlichste im Bereich der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler) nehmen Konturen an. Nach Fertigstellung noch in diesem Jahr entfällt künftig der provisorische Bahnsteig in Heimersheim neben dem ehemaligen Bahnhofsgebäude. Foto: Ronny Burr

Walporzheim: Ein Bahnhof geht auf Reise…

Wehmutsvolle Erinnerung: Der 1911 in Betrieb genommen Bahnhof Walporzheim. Der hübsche Fachwerkbau wurde, nunmehr gut „verpackt“, auf die Reise nach Kommern geschickt.

27. Mai 2025 Walporzheim. Mit professionellen Kräften und schweren Fahrzeugen war ein Trupp des Freilichtmuseums Kommern angerückt, um nach monatelanger Vorarbeit die „Translozierung“ umzusetzen. Gemeint ist damit: Der schmucke Fachwerkbau, 1911 direkt auf dem damals neu errichteten Bahndamm in Betrieb genommen, wurde in möglichst große Einzelteile zerlegt, sorgfältig verpackt und per Schwertransporter zu seinem neuen Standort in die Eifel transportiert. Herzstück der Aktion war ein schwerer Liebherr-Mobilkran, der bei einem Eigengewicht von 35 t über satte 45 t Traglast und einer maximalen Hubhöhe von 48 m verfügt, vom heimischen Unternehmen Floßdorf bereitgestellt.

Perfekt vorbereitet durch das Team des Freilichtmuseums Kommern erfolgte der Abtransport der gut gesicherten Wandmodule der Gebäudeteile.


Die Arbeiten verliefen erstaunlich zügig und problemlos, jeder Handgriff saß – man merkte, dass die Leute ihr Handwerk verstehen. In gebührendem Abstand verfolgten die Walporzheimer die Aktion, mußten sie doch nun endgültig Abschied von ihrem geliebten Bahnhof nehmen, der nach Einführung der Fahrkartenautomaten grundsätzlich an Funktion verloren hatte, jedoch Fahrgästen Schutz vor Regen bot, zudem von den Ortsvereinen als Lager für Bestuhlung genutzt wurde

Je nach Größe und Gewicht der abzutransportierenden Gebäudeteile wurden spezielle Träger für den Kran zusammengefügt und eingesetzt.
Das Dach des Bahnhofsgebäudes war bereits vor Wochen demontiert worden.

In Kommern werden die Einzelteile auf einem vorbeiteten Gelände am „Markplatz Rheinland“ nach gründlicher Restaurierung über den Sommer hinweg wieder zusammengefügt; dem Vernehmen nach inklusive Gleisanlage samt einem historischen Schienenbus. Die zahlreichen Besucher des Freilichtsmuseums, das wie viele anderen Einrichtungen zum Landesverband Rheinland gehört, werden vor Ort also einen typischen Kleinbahnhof besichtigen können, mit Stellwerkstechnik und Fahrkartenschalter. In direkter Nähe befindet sich übrigens auch eine weiterer Vertreter aus dem Kreis Ahrweiler: Die alte Schule aus Löhndorf, die in den 1980er Jahre von Kommern übernommen wurde.

Über die einstige Bedeutung der kleinen Bahnhöfe und die Museumspläne des Vereins Ahrtalbahnfreunde e. V. sprach Ulrich Stumm im Interview mit dem Südwestfunk.

Mit vor Ort waren auch die Ahrtalbahnfreunde e.V., Vorsitzender Ulrich Stumm wurde von Print- und Fernsehmedien direkt mehrmals interviewt und erläuterte die Bedeutung dieser ehemaligen Vorortbahnhöfe. Den Bahnhof Walporzheim hätte der Verein gerne als Sitz für das künftige Ahrtalbahnmuseum gepachtet. Allerdings war dies zuletzt nicht mehr möglich, da das Gelände in Gebäudenähe eingesackt war und die Bahn den Abriss fokussiert hatte – was vermutlich auch passiert wäre, wenn nicht das Freilichtmuseum zum Zuge gekommen wäre. Somit wird das künftige Ahrtalbahnmuseum – mit alter Technik und moderner Multimediapräsentation – voraussichtlich im stillgelegten Stellwerk am Bahnhof Ahrweiler eingerichtet, eine Alternative wäre auch das Bahnhofsgebäude in Bad Bodendorf.

Walporzheims Ortsvorsteher Gregor Sebastian und Dr. Carsten Vorwig (Leiter Freilichtmuseum Kommern) verfolgten die Arbeiten für den Abtransport des Bahnhofs, der künftig auch das „Tor zum Ahrtal“ in neuer Umgebung vertreten wird. Vor Ort ebenfalls Silke Lindemann (ganz rechts, Leiterin Produktionsvorbereitung und Steuerung der DB infraGO in Koblenz) sowie Cynthia Burge (Standort- und Bahnhofskonzepte), die in Sachen Wiederaufbau der Ahrtalbahn unterwegs waren und die Aktion in Walporzheim mit Interesse verfolgten.

Bleibt noch die Frage, was aus dem Haltepunkt Walporzheim wird? Der soll künftig einer modernen Haltestelle mit behindertengerechtem Zugang weichen, mit Unterstellmöglichkeit bei Regen, jedoch gänzlich ohne Gebäude.

Einen sehr schön gemachten Beitrag über den Abtransport des Bahnhofs hat unter anderem der Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht. Sehr informativ ist auch der TV-Beitrag des SWR. Mehr zum Thema und zur Geschichte des Walporzheimer Bahnhofs in einem anderen Beitrag auf unserer Website.
JG (Fotos Görgler / Stumm).

.

Vorarbeiten zur künftigen Fahrleitung

Mithilfe sog. Mehrzweckarbeitsgeräte (MZA) werden derzeit vorhandene Brückenbauwerke als Vorbereitung für die künftige Fahrleitung kontrolliert.

27.05.2024 / Ahrweiler. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Elektrifizierung der Ahrtalbahn – in Verbindung mit dem Wiederaufbau der Strecke nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 – auf Hochtouren. Dazu gehört die Vorbereitung zur Installation der Fahrleitung auch unter Berücksichtigung vorhandener Brückenbauwerke, wie hier an der Elligbrücke in Ahrweiler. Text/Fotos: J. Görgler

Erledigt! Ab zum nächsten Einsatzort…!

Dernau: Neuer Haltepunkt in Arbeit

Aktuell laufen Arbeiten in verschiedenen Ortsbezirken der Ahrtalbahnstrecke. In Dernau wird derzeit unter anderem der neue Haltepunkt, abseits vom bisherigen Bahnhofsgebäude, vorbereitet

23.4.2024 / Dernau. In Höhe des Baumes in Bildmitte wird derzeit der neue Haltepunkt für die Ahrtalbahn vorbereitet. Damit wird der Zustieg künftig zentraler unweit der neu zu bauenden Ahrbrücke neben dem Festplatz erreichbar sein. Der bisherige Haltepunkt am früheren Bahnhof Dernau lag etwa 500 m weiter westlich zum Ortsausgang hin. Der Wiederaufbau der gesamten Bahnstrecke von Remagen bis Ahrbrück soll Ende 2025 abgeschlosssen sein. Bisher ist der Bahnverkehr von Remagen bis Walporzheim wieder in Betrieb, weitere Aktivierungen von Teilstrecken sind bis zur Fertigstellung dem Vernehmen nach nicht geplant. JG (Foto: Christel Klein)

Brückenarbeiten in Rech

Fotos oben/unten: Am Montag (15.4.) war die Bahnbrücke am östlichen Ortseingang von Rech fällig. Nach entsprechender Vorarbeit erfolgte der Abriß größtenteils noch am selben Tag

15.4.2024 / Rech. Im Zuge des Wiederaufbaus der Ahrtalbahn mußten die beiden Eisenbahnbrücken in Rech abgerissen werden – um sie anschließend erneuern zu können. Hierfür mußte die Ortsdurchfahrt Rech (B 267) zeitweise für den Verkehr gesperrt werden: Vom 8. bis 12. April erfolgte der Abriß der Brücke zwischen Rech und Mayschoß, der Zeitraum vom 15. bis 19. April war für die Brücke an der östlichen Ortseinfahrt vorgesehen. JG / Fotos Christine Klein

Die hier noch erkennbare Bahnbrücke westlich von Rech: Bagger im Einsatz, wobei die Wasserfontäne (links von der Durchfahrt) die Staubentwicklug reduzierte.
Abendstimmung mit Blick auf die Baustelle Ortsausgang Rech

Baubeginn Haltepunkt Heimersheim-Lohrsdorf

Die Baustelle für den künftigen Bahnhaltepunkt „Lohrsdorf/Heimersheim“, östlich der Straßenbrücke (Ahrquerung) zwischen B266 alt/neu im Bereich von Lohrsdorf gelegen

12.4.2024. Ahrtal/Heimersheim/Lohrsdorf. Step by Step, doch das im verlässlichen Tempo: Die Deutsche Bahn AG bzw. ihr Tochterunternehmen DB InfraGO AG gibt beim Wiederaufbau der Ahrtalbahn „Gas“ und arbeitet zügig große und kleine Probleme ab. So auch bei der Verschiebung des Haltepunktes Heimersheim um 700 Meter ahrabwärts in den Ortsbereich von Lohrsdorf. Damit haben alle Beteiligten (Stadtrat, Ortsbeirat, Arbeitskreise und natürlich auch die Bahn) mehrere Hürden auf einmal genommen: Kein aufwändiger Neubau der in der Flutkatastrophe 2021 zerstörten Fußgängerbrücke, eine akzeptable Entfernung zum neuen Haltepunkt und bei Hochwasser mehr Fläche für die Ahr an der Engstelle im Bereich des einstigen Bahnhofs Heimersheim. Nicht zu vergessen: Die Aussicht auf einen weiteren Bahnstopp im Ortsbereich von Heppingen, der sicherlich auch für die Bevölkerung von Gimmigen und dem westlichen Teil Heimersheims interessant sein wird (für diese neue Einrichtung steht noch die amtliche Genehmigung aus).

Nahezu vergessen bei der kleinen Feierstunde mit obligatorischem ersten Spatenstich war die mitunter harte Diskussion um die Namensgebung für den neuen Haltepunkt: „Lohrsdorf/Heimersheim“ oder „Heimersheim/Lohrsdorf“ oder gar „Heimersheim-Ost/Lohrsdorf“ lauteten dem Vernehmen nach die Vorschläge aus den Ortsteilen. Schließlich hatte der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler das letzte Wort und die Größe der Bevölkerung berücksichtigt, wonach „Heimersheim/Lohrsdorf“ die offizielle Bezeichnung sein wird.
Voraussichtlich noch dieses Jahr soll der neue Haltepunkt mit zwei Bahnsteigen einschließlich Bahnübergang fertig und der provisorische hölzerne Bahnsteig am ehemaligen Bahnhof Heimersheim zurückgebaut sein.

Böschung befestigt, Straßendecke hergerichtet? Der Schein trügt, diese Maßnahme gilt nur als temporäre Lösung, um bei Hochwasser ein Wegspülen der Böschung längs der B 266 zu vermeiden. Der gelbe Pfeil zeigt den Bereich um den ehemaligen Bahnhof Heimersheim, der derzeit noch als provisorischer Haltepunkt in Betrieb ist

Blickt man von der Straßenbrücke (Ahrquerung) auf die ebenfalls bei der Flutkatastrophe 2021 zerstörten beiden Fahrspuren der B 266 in Richtung Westen/Stadtgebiet, fällt auf, dass Böschung und äußerer Rand der Straßendecke befestigt worden sind. Diese Maßnahme gilt nur als temporäre Lösung, bis die B 266 wieder komplett hergerichtet sein wird. Allerdings stehen immer noch durchaus einleuchtende Argumente für eine insgesamt nur zweispurige Lösung (eine je Fahrtrichtung) im Raum, um auch dadurch die Hochwassergefahr zu mindern, zumal das Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren gezeigt hat, dass im Normalfall (ohne Umleitungsverkehr von der A 61 aus) keine vier Spuren nötig sind.

Zur weiteren Information: Die eingangs erwähnte DB InfraGO AG ist ein bundeseigenes Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen als hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn AG, das am 27. Dezember 2023 durch Umbenennung der DB Netz AG sowie Verschmelzung der DB Station&Service in dieses Unternehmen entstanden ist.
 Text/Fotos Jürgen Görgler