Tipp: Zeitreise mit dem historischen InterCity ab Remagen nach Berlin

Rückblick: Bereits 2023 startete ein Sonderzug des Vereins „Baureihe E10 e.V“ ab Remagen, Ziel war der Weihnachtsmarkt in Erfurt. Stark vertreten waren dabei auch die Ahrtalbahnfreunde, die im kommenden November nach Berlin wieder mit dabei sein werden. Foto: ATBF

Remagen/Köln/Berlin. In der Nacht zum 9. November 1989 kam es in Berlin mit der Gewährung der Reisefreiheit für die DDR-Bürger zum bedeutendsten historischen Ereignis der deutschen Nachkriegsgeschichte: Dem Mauerfall. Anlässlich der Würdigung dieses Ereignisses hat sich der in Köln ansässige Verein Baureihe E10 e.V. entschieden, am 9. November 2024 den Sonderzug „Brandenburger Tor“ nach Berlin einzusetzen. Der Zug wird gegen Mittag zu den Feierlichkeiten in der Hauptstadt ankommen. Zahlreichen Open-Air-Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen ergänzen die offiziellen Feier.
Ein spezieller Reiz dieser Fahrt liegt auch darin, dass sie mit originalem Wagenmaterial aus der Zeit vor dem Mauerfall durchgeführt wird – nun aber ohne die seinerzeit obligatorischen Grenzaufenthalte mit Passkontrolle in den Grenzbahnhöfen. Dort wurden die Transitzüge nach Westberlin von DDR-Grenzsoldaten auch nach versteckten Flüchtlingen aus der DDR durchsucht, etwa mit Hilfe von Suchhunden unter den Waggons oder das Ausleuchten von Hohlräumen in den Dächern.
Neben den Feierlichkeiten an vielen Orten in der Stadt hat Berlin auch sonst viel zu bieten: Das Brandenburger Tor mit dem neu gestalteten Pariser Platz und der Prachtstraße „Unter den Linden“, den Reichstag, die Siegessäule, den Alexanderplatz mit Fernsehturm, den Checkpoint Charlie sowie diverse Gedenkstätten zum ehemaligen Mauerverlauf wie der weltbekannten East-Side Gallery am Ostbahnhof.
Der Sonderzug „Brandenburger Tor“ des Vereins „Baureihe E10 e.V.“ bietet die ideale Anreisemöglichkeit zu den Feierlichkeiten „35 Jahre Mauerfall“ in Berlin. Er startet gegen 06:00 Uhr in Remagen und hält an den Zustiegsbahnhöfen Bonn Hbf (Abfahrt ca. 06:30 Uhr), Köln Hbf, Düsseldorf Hbf, Duisburg Hbf, Essen Hbf, Bochum Hbf und Dortmund Hbf. Von dort führt die Fahrt ohne Halt über Hannover und Oebisfelde zu den Zielbahnhöfen Berlin Hbf und Berlin Ostbahnhof.
Die Rückfahrt erfolgt etwa gegen 18:30 Uhr ab Berlin Ostbahnhof. In den Wagen der 1. Klasse, welche auch im legendären TEE zum Einsatz kamen, reisen die Fahrgäste komfortabel in sehr bequemen Sitzen mit viel Beinfreiheit. Die Wagen der 2. Klasse bestehen aus klassischen Abteilwagen wie sie vor 40 Jahren allgegenwärtig waren. Auf dem gesamten Laufweg wird der Sonderzug von einer E-Lok der Baureihe 103 gezogen, die ab Mitte der 70er Jahren als Star der Deutschen Bundesbahn – wie heute der ICE – auf fast jedem DB-Werbeplakat zu finden war.
Der Baureihe E10 e.V. ist ein gemeinnütziger, inzwischen über 80 Mitglieder zählender Verein mit Sitz in Köln, der im Jahr 2007 gegründet wurde. In erster Linie engagiert er sich für den Erhalt der Elektrolokomotive der Baureihe 110 aus den 50er Jahren. Hier stehen die Sicherung, Aufarbeitung und Präsentation der im DB-Museum in Koblenz-Lützel untergestellten Vereinslokomotiven 110 152 und 110 300 im Fokus. Neben den Arbeiten an den Vereinslokomotiven befasst sich der Verein mit der Sammlung und Archivierung von Daten, Fakten, Fotos und Dokumenten über die 411 Serien- und die fünf Vorserienlokomotiven dieser Baureihe.
Im letzten Jahr hat der Verein mit der Durchführung seines ersten Sonderzuges zum Erfurter Weihnachtsmarkt Neuland betreten und war von der Resonanz positiv überrascht. Mit der Fahrt nach Berlin möchte er nun in diesem Jahr an den Erfolg anknüpfen. Der Erlös der Fahrt kommt zu 100 % den Lokomotiven und der Vereinsarbeit zugute!
Fahrkarten: Die Fahrpreise betragen für Hin- und Rückfahrt in der 1. Klasse 115 Euro und in der 2. Klasse 85 Euro, Kinder von 6-14 zahlen in der 1. Klasse 79 Euro bzw. in der 2. Klasse 49 Euro. Im Fahrpreis ist die Platzreservierung und Reiseleitung inbegriffen.
Weiter Informationen, auch zur Buchung der Fahrkarten:
Internet: www.e10ev.de/sonderzug/
Email: kontakt@e10ev.de
Postanschrift: Baureihe E10 e. V., Pappelweg 22, 51503 Rösrath. EB

Neues Youtube-Video zum Fortschritt des Wiederaufbaus

Einfahrt der Regionalbahn in Walporzheim, kurz vor dem endgültigen Abbau des ehemaligen Bahnhofgebäudes, das künftig im Freilichtmuseum Kommern stehen wird. Foto: Görgler

Juli 2024 / Ahrtal. Mit einem weiteren Video setzen die Ahrtalbahnfreunde ihre Berichterstattung über den Wiederaufbau der Bahnstrecke auf dem eigenen Youtube-Kanal fort. „Neu- und Umbau der Verkehrsstationen an der Ahrtalbahn“ lautet der Titel des interessanten Beitrages von Edgar Steinborn, im Fokus stehen Bad Bodendorf, Heimersheim-Lohrsdorf, Walporzheim und Dernau. JG

Eindrucksvolles Bildmotiv: Helfer nach Flut in Dernau

Schwarz-Weiss-Ausschnitt in Anlehnung an ein ganz anderes Motiv…

Juli 2021 / Dernau. Rückschau: Am Rande der Ahr, in der durch die Flut schlimm betroffenen Ortschaft Dernau, sitzen die Helfer auf dem zerstörten Gleis der Ahrtalbahn und machen ihre wohlverdiente Pause. Das Motiv fotografierte Christel Klein, kurz nach der Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021. Christel, Vorstandsmitglied der Ahrtalbahnfreunde, war ebenso wie viele andere an der Ahr stark von der Flut betroffen und muss ihr durch Öl kontaminiertes Haus abreißen und wieder neu aufbauen.
Auch wenn es weit hergeholt ist: Das eindrucksvolle Bild erinnert an die berühmte „Mittagspause auf einem Wolkenkratzer„, 1932 während der Entstehung des Rockefeller Centers in New York fotografiert.
Die Folgen der 2021 durch langanhaltenden Regen entstandenen Flutwelle an der Ahr sind noch lange nicht behoben, auch wenn der Wiederaufbau rundum im Gange ist. Ein Besuch der Region lohnt dennoch: Die zunehmend wieder intakte Gastronomie ebenso wie die Weinbaubetriebe danken es mit hoher Qualität – und der Rotweinwanderweg bietet nach wie vor tolle Aussichten auf die wunderschöne Landschaft. Übrigens: Die Ahrtalbahn verkehrt bereits seit Dez. 2021 wieder zwischen Remagen und Walporzheim. Die erheblich stärker zerstörte Strecke zwischen Walporzheim und Ahrbrück soll Ende 2025 in Betrieb gehen, so die Bahn; dort verkehren derzeit Omnibusse als Schienenersatzverkehr. JG / Fotos Christel Klein.

Das Originalmotiv mit Helfern in Dernau, wenige Tage nach der Flutkatastrophe 2021
fotografiert: Verdiente Pause nach mühevollem Einsatz

Haltepunkt Heimersheim-Lohrsdorf

20.6.2024. Heimersheim-Lohrsdorf. Die Arbeiten am neuen Haltepunkt Heimersheim-Lohrsdorf (der östlichste im Bereich der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler) nehmen Konturen an. Nach Fertigstellung noch in diesem Jahr entfällt künftig der provisorische Bahnsteig in Heimersheim neben dem ehemaligen Bahnhofsgebäude. Foto: Ronny Burr

Schienenbusse: Durchfahrt in Sinzig

Seltenes Bild: Sechsteilige Schienenbusgarnitur

24.4.2024 Sinzig. Eine seltene Zugdurchfahrt konnten aufmerksame Reisende auf den Bahnsteigen des Bahnhofs Sinzig auf der linken Rheinstrecke am Mittwoch, 24. April gegen 17.30 Uhr erleben: Eine Garnitur von sechs Schienenbussen rollte flott in Richtung Süden und hatte zuvor Remagen, den Endpunkt der Ahrtalbahn, passiert. Sie gehören der Vulkan-Eifel-Bahn (VEB) in Gerolstein und werden für Sonderfahrten eingesetzt. In einer solchen Mission waren sie auch in den Tagen zuvor in der Region eingesetzt.
Die sechsteilige Schienenbusgarnitur besteht aus drei Motorwagen, zwei Beiwagen und einem Steuerwagen. Insgesamt verfügt die VEB über 13 betriebsfähige Schienenbusse der Baureihen VT (Verbrennungstriebwagen) 95 und VT 98 der Deutschen Bundesbahn. Das ist der Internetseite der Gerolsteiner (www.veb.de) zu entnehmen. Text und Foto: Matthias Röcke